6. Erziehungs- und Bildungsarbeit von A-Z
Im Zuge der Weiterentwicklung der Gesamtschule Bochum-Mitte sollen die vereinbarten pädagogischen Leitsätze immer stärker in den Schulalltag integriert und Maßstab und Maxime pädagogischer Bildungs-und Erziehungsarbeit werden. Dementsprechend gilt es die Umsetzung im Kontext der Aktivitäten in der Gesamtschule Bochum-Mitte regelmäßig zu reflektieren und konzeptionell und kompetenzorientiert aufzuarbeiten.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte umfasst die Klassen 5 bis 10 in der Sekundarstufe I und die Jahrgangsstufen 11 bis 13 als gymnasiale Oberstufe in der Sekundarstufe II. Sie bietet allen Schülerinnen und Schülern mit ihren individuellen Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten als Schule des längeren gemeinsamen Lernens im Rahmen des Ganztags die Möglichkeit, Laufbahnentscheidungen möglichst lange offen zu halten und eine bestmögliche individuelle Förderung und Ausbildungsvorbereitung durch Lehrkräfte verschiedenster Professionen und interdisziplinäre Kooperationspartner. Die in der Gesamtschule Bochum-Mitte erreichbaren Abschlüsse:
- Abitur nach Klasse 13 (berechtigt zum Studium an allen Universitäten)
- Fachhochschulreife nach Klasse 11 und 12
- Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe - FORQ (Mittlerer Schulabschluss nach der 10. Klasse m. Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe)
- Fachoberschulreife - FOR (Mittlerer Schulabschluss nach der 10. Klasse)
- Hauptschulabschluss nach Klasse 10 (HA10)
- Hauptschulabschluss nach Klasse 9 (HA 9)
richten sich nach den geltenden Bildungsstandards und werden auf die gleiche Weise vergeben wie im dreigliedrigen Schulsystem, d.h. auf der Basis der Leistungsbewertung mit Ziffernnoten, durch die Kurs- bzw. Bildungsgangzugehörigkeit und in Abhängigkeit von den Ergebnissen zentraler Leistungsanforderungen (Vergleichs-arbeiten – Lernstand 8, Orientierungsarbeiten – Kompetenztests anderer Bundesländer, besondere Leistungsfeststellung Klasse 10 – ZP 10).
Der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Ober-stufe ermöglicht den Übergang in die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule Bochum-Mitte, wobei generell der Weg zum Abitur in neun Jahren vorgesehen ist. Bei guten Leistungen können die Schüler*innen gegebenenfalls direkt in die Jahrgangsstufe 12 wechseln und damit durch individuelle Lernzeitverkürzung das Abitur nach acht Jahren erreichen.
Da die Ausbildung an der Bochum-Mitte im Rahmen des Ganztags in spezifische Förder-und Forderangebote (z.B. Begabtenförderung, Unterstützung bei Lernschwierigkeiten und Teilleistungsstörung, Nachteilsausgleich, Lernzeiten, Individualisierte Prüfungsvorbereitung, unterrichtliche Binnendifferenzierung, interessengeleitete Arbeitsgemeinschaften und offene Mittagspausenangebote) und Unterrichtseinheiten mit selbstorganisiertem Lernen (Lernzeiten), Lernen mit- und voneinander, Methodentraining und spezifischer Kompetenzvermittlung eingebunden ist, gehen die Schülerinnen und Schüler in den Klassen 6 bis 9 jeweils ohne Versetzung über.
Für Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Lernen wird bei zieldifferenter Förderung grundsätzlich ein Abschluss im Bildungsgang Lernen nach Vollendung der Pflichtschuljahre vergeben.
Jeder junge Mensch muss am Ende seiner Schulzeit Entscheidungen hinsichtlich einer passenden Ausbildungs- oder Studienwahl treffen. Es ist daher ein wichtiger Aufgabenbereich der Gesamtschule Bochum-Mitte, die jungen Menschen vor dem Ende der obligatorischen Vollzeitschulpflicht über die weiteren Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und auf den Übergang von der Schule in die Ausbildungs- und Arbeitswelt bestmöglich vorzubereiten.
Maßnahmen zur Studien- und Berufsorientierung gehören daher genauso zum Stundenplan wie Mathematik oder Englisch. Sie werden daher in der Gesamtschule Bochum-Mitte ab Jahrgang 5 als regelmäßig wiederkehrender und ausgeweiteter Lernprozess initiiert und weitergeführt. Die Berufswahlreife hat sehr viel mit der motorischen, kognitiven, kommunikativen, emotionalen und sozialen Entwicklung der Schüler*innen zu tun.
Die Schulausbildung kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie im Bereich der Berufswahlvorbereitung eng mit den Jugendlichen, den Erziehungsberechtigten, den Berufsberatern, unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben, Berufskollegs und (Fach-) Hochschulen / Universitäten zusammenarbeitet. Die Gesamtschule Bochum-Mitte forciert eine konsequente Ausrichtung ihrer Berufs- und Studienwahlvorbereitung über die Standardelemente von KAoA hinaus durch Berufsorientierungsunterricht, schuleigenen Berufsmessen und Projekte.
Relevante Faktoren für die Wahl der Ausbildung sind die persönlichen Vorlieben, Bedürfnisse und Interessen, aber auch die wirtschaftlichen, sozio-kulturellen, familiären und zum Teil auch finanziellen Bedingungen. Um mit den Schüler*innen eine möglichst große Bandbreite an Alternativen für ihre eigene Zukunft zu entwickeln, werden in der Gesamtschule Bochum-Mitte ab Jahrgangsstufe 5 entsprechende Projekte angeboten, so dass sich die Jugendlichen über die von ihnen bevorzugte Art der gewünschten Berufstätigkeit im Bereich vorwiegend handlungsorientierter, kognitiver oder sozialer Schwerpunkte, ihre Erwartungen an den Arbeitsplatz (äußere Bedingungen, die allgemeine wirtschaftliche Lage, die Situation auf dem Lehrstellenmarkt, die Beschäftigungsaussichten, Prestige, Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten) und ihre angestrebte soziale Stellung (unabhängig, Leiterfunktion, Angestelltentätigkeit) bewusst werden und sich dezidiert damit auseinandersetzen können.
Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden zudem durch multiprofessionelle Teams inner- und außerschulisch unterstützt.
"Gemeinsam zum Ziel und jeder leistet den Beitrag, den er kann" - die Gesamtschule Bochum-Mitte bietet den Schüler*innen längeres gemeinsames Lernen in festen Bezügen (Klassenverbände von Jahrgang 5 bis 10, Klassenlehrer*innenprinzip, binnendifferenzierter Unterricht) und damit die Möglichkeit, individuelle Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen zu entdecken, zu entfalten und weiter zu entwickeln.
Die Verbesserung der Chancen für Schüler*innen, unabhängig von deren sozialen, ethnischen, kulturellen, sprachlichen, religiösen und nationalen Herkunft entsteht durch:
- Verzicht auf Selektion im Sinne frühzeitiger Festlegung auf einen Bildungsgang: In der Gesamtschule Bochum-Mitte profitieren Schüler*innen, die in ihren Lernleistungen von der Klassen- und Altersnorm abweichen, von der Gesamtsituation der heterogenen Lerngruppen, während leistungsstärkere Schüler*innen durch das Lernen mit- und voneinander zusätzliche soziale Kompetenzen ausbilden.
- Individuelle Lernförderung, -forderung und -stärkung mit Langzeitperspektive: Die Heranwachsenden erhalten so mehr Zeit für die individuelle Entwicklung und Kompetenzausbildung.
- Aufbau von strukturiertem und vernetztem Wissen, Können und Handeln: Förderung und Forderung in allen Aufgabenfeldern und Lernbereichen, auf der Basis der curricularen Vorgaben.
- Lernen, das sich an Mindeststandards ausrichtet: Diese müssen von allen erreicht werden, ohne das Leistungsverhalten nach oben hin zu begrenzen. Die dadurch initiierten positiven Lernerlebnisse erhöhen die Lernmotivation und das Leistungsvermögen, so dass eine zielführende Schullaufbahn für jeden entwickelt werden kann.
- Unterschiedliche Arbeits- und Unterrichtsformen: Aktivierende, handlungsorientierte und kooperative Formen der Unterrichtsgestaltung eröffnen unterschiedliche Lernwege und individuelles Lerntempo, so dass die Heranwachsenden selbst zu Experten ihres Lernens (selbst organisiertes Lernen) werden und Zeit für "freies Lernen" nach persönlichen Interessen und Fähigkeiten (selbstbestimmte Arbeit) bekommen.
- Individuelle Förderung und Stärkung der persönlichen Lernausgangslage: Multiprofessionelle Lehrer*innenteams begleiten ganz individuell die einzelnen Schüler*innen in fachorientierten Zusammenhängen, durch die Erstellung von individuellen Förderplänen in Bezug auf die Begabungsförderung und im Kontext der förderschwerpunktorientierten Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Zentrum der pädagogischen Arbeit der Gesamtschule Bochum-Mitte steht der Heranwachsende, der zum selbstständigen und selbstgesteuerten Lernen motiviert werden soll. Seine individuelle Förderung und Forderung und die Perspektiven der unterschiedlichen Bildungsabschlüsse sind als Maßstäbe für die pädagogischen Überlegungen zu sehen.
Lernleistungstests (z.B. HSP, DRT, DEMAT). bilden die Grundlage für die individuelle Förderung, die in innerer und äußerer Differenzierung, in allen Fächern, in jedem Unterricht und auf unterschiedlichsten Ebenen stattfindet, um der Heterogenität der Schülerschaft und der Chancengleichheit gerecht zu werden. Ergänzend dazu werden die Schüler*innen in ihrer Gesamtpersönlichkeitsentwicklung fokussiert, welches zu einer passgenauen Differenzierung beiträgt.
Auf der Basis einer individuellen Entwicklungs- und Fachdiagnostik, in Kombination mit dem stärkenorientierten Kompetenzcheck, erhalten die Schüler*innen in Bezug auf ihre persönlichen Fähigkeiten ein individualisiertes Angebot pädagogischer Maßnahmen und Hilfsmittel im Kontext eines jeweiligen Unterrichts. Die Binnendifferenzierung als Maßnahme zur Optimierung von Lernprozessen ermöglicht bei Einzelarbeit das individuelle Lernen, im Kontext der Partnerarbeit das dialogische Lernen und in Gruppenarbeit das kooperative Lernen.
Der Unterricht wird binnendifferenziert durch zeitlichen Umfang, ein Lernangebot dem individuellen Lern- und Arbeitstempo entsprechend, angepasst an die unterschiedlichen Lern- und Leistungsfähigkeiten der Lernenden in einer Klasse/ einer Lerngruppe. Darüber hinaus ermöglichen Unterrichtsmaterialien auf unterschiedlichen Anforderungs- und Kompetenzniveaus, sowie Schwierigkeitsgraden (Fundamentum und Additum) und unterschiedliche Unterrichtsmethoden wie auch Arbeitsweisen, (Selbstgesteuertes Lernen - SegeL- oder Lernzeiten, Projektarbeit/ Projektwochen, Stationen lernen, Wochenplan- und Portfolioarbeit), leistungsschwächeren Schüler*innen zu fördern und stärkere herauszufordern.
Durch den konsequenten Einsatz von Maßnahmen innerer Differenzierung wird dem jeweiligen Lernverhalten, dem individuellen Kompetenzstand und der Lernentwicklung der Jugendlichen Rechnung getragen. Binnendifferenziertes Lernen in heterogenen Gruppen schult darüber hinaus die Fähigkeit zum sozialen/ kooperativen Lernen und wirkt sich somit auch positiv auf die Kompetenzentwicklung der Heranwachsenden aus.
Die äußere Differenzierung unter anderem durch Fächerwahlen ermöglicht es, die persönlichen Begabungen und Interessen der Schüler*innen zu berücksichtigten. In Form von Wahlpflichtbereichen mit Beginn des 6. Schuljahres (Wahlpflicht I) und 8. Schuljahres (Wahlpflicht II), erhalten die Schüler*innen ein umfangreiches Angebot, aus dem sie auswählen können.
Gleichzeitig bietet das studien- und berufsvorbereitende Modell KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss) ein umfassendes, vielfältiges und differenziertes Angebot zur Vorbereitung auf schulische und berufliche Ausbildung. Durch Instrumente, wie die Potenzialanalyse, diverse Praktika, individuelle Beratungen und vieles mehr, sollen Schüler*innen auf dem Weg in ihr weiteres Leben unterstützt werden, die Anforderungen der Praxis kennenlernen und eine Perspektive für die eigene berufliche Zukunft entwickeln. Die Motivation für das Lernen in der Schule wird durch diese Erfahrung ebenfalls gefördert.
Mit dem Fach "Berufsorientierung" wird eine weitere wichtige Grundlage für das differenzierte erfolgreiche Arbeiten im Hinblick auf Schul- und Berufsausbildung gelegt.
Schüler*innen, die ihre Schullaufbahn in der Oberstufe fortsetzen wollen, werden auf diese Anforderungen und darüber hinaus in den Erweiterungskursen vorbereitet. In der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Bochum-Mitte werden die Schüler*innen auf ein Studium an einer (Fach-) Hochschule beziehungsweise Universität vorbereitet. Der Unterricht findet in Leistungs- und Grundkursen statt und das Wahlangebot ist adäquat gefächert.
Zusätzlich wird es Förderangebote in Vertiefungskursen und Möglichkeiten der projektorientierten Arbeit in Projektkursen geben. Begleitet werden die Schüler*innen im Rahmen von KAoA bei Ihrer Suche nach der richtigen Studien-/ Berufswahl durch interdisziplinäre und außerschulische Kooperationspartner.
Wie in allen gymnasialen Oberstufen endet die Schulzeit in der Sek. II mit dem Zentralabitur. Ein ergänzendes Angebot besteht in dem Unterricht und der Förderung der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, die zielgleich oder zieldifferent individuell differenziert, inklusiv beschult werden. Dafür sind Fachkräfte mit der sonderpädagogischen Expertise im Unterricht eingesetzt. Die Planung der fach- und förderschwerpunktorientieren Differenzierung erfolgt im Teamteaching.
Das Motto "Alle ziehen an einem Strang" ist wichtig für eine erfolgreiche Erziehungsarbeit in der Schule, die darauf basiert, dass ein enger und regelmäßiger Kontakt zwischen Schüler*innen, Eltern / Erziehungsberechtigten, Lehrkräften und Sozialpädagog*inneen besteht.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte unterstützt ihre Schüler*innen durch individualisierendes Lernen beim Erreichen des jeweils bestmöglichen Schulabschlusses. In gleichem Maße nimmt sie die Aufgabe ernst, aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen gestiegene Anforderungen an das erzieherische Wirken im schulischen Kontext konsequent zu erfüllen.
Schüler*innen erhalten die jeweils individuell notwendige erzieherische Förderung, die sie zur Entwicklung einer stabilen Emotional- und Sozialkompetenz benötigen. Dieses gilt insbesondere dort, wo diese Unterstützung durch die Familie nicht oder nur bedingt geleistet werden kann. Somit soll erzieherisches Handeln in der Schule seine positive Wirkung in allen Lebensbereichen entfalten, so dass die Schülerinnen und Schüler auch im außerschulischen Umfeld davon profitieren.
Die Kooperation von interdisziplinären Professionen sowie außerschulischen Kooperationspartnern (z.B. Schulpsycholog*innen, Beratungsstellen, u.ä.) ergänzt den schulischen Erziehungsauftrag.
Dem Erwerb umfassender sozialer Handlungsmuster wird im Schulalltag der Gesamtschule Bochum-Mitte schließlich auch deshalb besonderes Augenmerk gelten, weil für erfolgreiches individuelles Lernen eine fundierte Beherrschung angemessener persönlicher Handlungsstrategien unabdingbar ist, etwa zum Aufbau einer konstruktiven Gesprächskultur, zum aggressionsfreien Umgang mit Konflikten und zum Aufbringen von Toleranz und Respekt gegenüber den Gefühlen, Bedürfnissen und dem Eigentum anderer.
Da die Gesamtschule Bochum-Mitte sich dem Grundsatz des gemeinsamen Lernens und der Chancengerechtigkeit verpflichtet hat, ist sie ein Lern- und Lebensort, an dem Schüler*innen verschiedener sozialer, ethnischer, kultureller, sprachlicher, religiöser und nationaler Herkunft miteinander und voneinander lernen und die Vielfalt in der Gemeinschaft als Herausforderung und Bereicherung erfahren können.
Mädchen und Jungen werden hier gleichwertige Bedingungen und Voraussetzungen geboten, ihre individuellen Fähigkeiten zu erproben und zu entwickeln. Besonders durch das Klassenlehrerprinzip und den stetigen Austausch im Team werden Erziehungsziele zusammen abgesprochen und gemeinsam verfolgt, um die Entwicklung jedes Einzelnen in der Auseinandersetzung mit der Gruppe, mit sich selbst und der Gesellschaft zu unterstützen.
Durch die an der Schule tätigen Sozialpädagog*innen haben die Kinder außerdem Helfer zur Seite, die sie nicht nach schulischen Leistungen bewerten, sondern sie auch bei nichtschulischen Problemen unterstützen.
Im Rahmen des Lern- und Lebensorts der Gesamtschule Bochum-Mitte werden die Schüler*innen durch Soziales Kompetenztraining, Schulsanitätsdienst, Streitschlichter, Klassenrat und ähnliche Maßnahmen und Projekte in Bezug auf ihre Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit sowie Kreativität und Flexibilität durch die vielen unterschiedlichen Professionen gefordert und gefördert.
Durch die Vermittlung grundlegender Werte des Zusammenlebens, wie gegenseitige Toleranz, Rücksicht, Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für einander sowie für alle Kulturen, Nationalitäten und Religionen werden sie zu hoher sozialer Kompetenz erzogen.
Schule hat die Aufgabe, jede Schülerin und jeden Schüler zu fordern und zu fördern und jede Einzelne und jeden Einzelnen darin zu unterstützen, Verantwortung für den individuellen Lernprozess und die Gestaltung des individuellen Bildungsweges zu übernehmen.
Das längere gemeinsame Lernen im Klassenkontext, die starke persönliche Interaktion der beiden Klassenleitungen mit den Schüler*innen und der kontinuierliche Ganztagsbetrieb ermöglichen einen intensiven Bezug zueinander, so dass frühzeitig individuelle Bedürfnisse identifiziert werden und darauf pädagogisch eingegangen werden kann.
Von daher gestalten die Lehrkräfte der Gesamtschule BOchum-Mitte Lernwelten und schaffen Lernsituationen, die vielfältige Ausgangspunkte und Wege des Lernens ermöglichen und damit der Heterogenität der Schülerschaft gerecht werden. Sie stellen die Schüler*innen vor komplexe Aufgaben, die eigenständiges Denken und Arbeiten fordern und regen das problemlösende, strategische, entdeckende und forschende Lernen an. Sie geben ihnen aber auch die Möglichkeit, an selbst gestellten Aufgaben individuell zu arbeiten und durch entsprechende Unterstützung über sich selbst hinauszuwachsen.
Diese vielfältigen Angebote ermöglichen, sich des eigenen Lern- und Arbeitsverhaltens bewusst zu werden, den eigenen Lernprozess zu reflektieren und in Kommunikation mit den Lehrkräften den individuellen Leistungsstand und mögliche Perspektiven zu analysieren und neu gesetzte Ziele zu entwickeln.
Die Schule richtet sich dabei nach den Bedürfnissen der Lernenden aus. Jede Schülerin und jeder Schüler kann etwas besonders gut, hat eine Begabung, von daher gilt es sich an diesen Stärken zu orientieren und ein positives Selbstbild zu entwickeln.
Neben der Vermittlung von Kompetenzen und Fachwissen stehen im Zentrum der pädagogischen Überlegungen auch die vielfältigen Anlässe für Erziehung, die sich aus Unterricht und Schulleben heraus entfalten. Unterricht, Erziehung und Schulleben schaffen verbindliche gemeinsame Lern- und Lebensbezüge.
Ziel von Gleichstellungserziehung und - unterricht der Gesamtschule Bochum-Mitte ist nicht Ergebnisgleichheit im Sinne von "Mädchen und Frauen tun und erreichen das, was Jungen und Männer tun". Ziel eines Gleichstellungs- oder "Genderkonzepts" ist es, die Einzigartigkeit, die Individualität aller Mädchen und aller Jungen, aller Frauen und aller Männer in ihrer Verschiedenheit gleich wertzuschätzen und zu fördern und damit die Selbst- und Fremdbeschränkung auf tradierte Rollenerwartungen aufzubrechen. Benachteiligungen beseitigen bedeutet genau hinzusehen:
- Wo hat eine Schülerin/ ein Schüler Interessen und Begabungen und wohin mündet eine Förderung aufgrund einer sozialen Geschlechterrollenerwartung?
- Gibt es Mehrfachbenachteiligungen (Geschlecht, Migrationshintergrund, Sozialstatus), die zusätzlichen Förderaufwand nötig machen?
- Wie reflektieren Lehrerinnen und Lehrer ihr professionelles Verhalten als Rollenvorbild für "männlich" und "weiblich"?
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die geschlechtsspezifische Prägung durch Schule, Familie, Umwelt und Medien und die daraus folgenden Denk- und Verhaltensmuster berücksichtigt werden und partnerschaftliches Sozialverhalten und das Selbstvertrauen bei Mädchen und Jungen gefördert werden muss.
Vorurteilen und Benachteiligung in Unterricht und Schulleben wird aktiv entgegengewirkt, um durch sensible Erziehung und entsprechende Unterrichtsplanung, -methodik und -durchführung geschlechterspezifische Formen von Gewalt und Sexismus zu verhindern und einen geschlechtergerechten Umgang aller am Schulleben beteiligten Personen zu gewährleisten.
Für die konkrete Planung, Vorbereitung und Umsetzung von Unterricht heißt das, dass die Unterrichtsthemen, Schulbücher und Lernmittel in allen Fächern in Bezug auf das Interesse von Jungen und Mädchen kritisch analysiert und gendersensibel geprüft und ausgewählt werden, wobei der aktive Lernprozess bei Jungen wie auch bei Mädchen durch gleichwertige Ansprachen und Einbeziehung in den Unterricht unterstützt wird und Stereotypisierungen und Rollenklischees grundsätzlich vermieden werden.
Im Hinblick auf die allgemeine schulische Organisation wird reflektiert, ob bestimmte Projekte, Lernangebote oder Unternehmungen besser geschlechterspezifisch oder gemischt durchgeführt werden und inwieweit Sitz-ordnung, Raumbelegung genderspezifisch haltbar sind.
Mädchen und Jungen brauchen darüber hinaus bisweilen auch eigene Räume und Freiräume zum Leben und Lernen. Das bedeutet nicht das Ende des koedukativen Unterrichts, wohl aber einen reflexiven und differenzierten Ansatz, der immer wieder kritisch bezogen auf die jeweilige Schülergruppe evaluiert wird.
In den verschiedenen Jahrgängen werden daher auf der Grundlage dessen schulische Projekte durchgeführt. Die Einbindung in den Unterricht und die Anbindung an die Fächer verfolgen genderspezifische Zielsetzungen, die mittels unterschiedlicher Methoden durchgeführt werden. In den Jahrgangsstufen 5 – 13 erfolgt bisweilen eine projetorientierte Aufhebung der Koedukation, zugunsten gendergesplitteter und -spezifischer Angebote.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte ermöglicht durch ihr pädagogisches Konzept des längeren gemeinsamen Lernens, die Individualisierung des Lernens und die persönliche Kompetenzerweiterung. Diese Zielsetzungen können nur verfolgt werden, wenn eine veränderte Lernkultur in die Schule einzieht.
An die Stelle der alten Paukschule mit der Fixierung auf Klassenziel, Noten und Stundentafel tritt die Gesamtschule Bochum-Mitte als Lern- und Lebensort mit dem Fokus, dass alle Menschen unterschiedlich sind und verschiedene Fähigkeiten und Talente besitzen.
Das in der Gesamtschule Bochum-Mitte initiierte kooperative Lernen benötigt die Fähigkeiten aller Schüler*innen, zum Beispiel indem sie sich gegenseitig helfen und dieses als ganz normal und selbstverständlich wahrnehmen. Lernstarke Schülerinnen und Schüler helfen lernschwachen, und Jüngere lernen von Älteren.
Unterschiedliche Methoden, offene Unterrichtsformen und selbstorganisiertes Lernen fordern und fördern das Leistungsvermögen und den Lernrhythmus jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin. Schüler*innen, die eine zusätzliche Unterstützung benötigen, werden gefördert bevor Lernrückstände entstehen und Stärkere kommen besser voran.
Je vielfältiger Herkunft, Interessen und Leistungen der Schüler*innen sind, desto mehr Perspektiven ergeben sich für die Entwicklung einer individuellen Lernkultur im Kontext der Methodenvielfalt und prozessorientierter Förder- und Forderplanung:
- Freiarbeit
Die Schüler*innen suchen aus einem Aufgabenrepertoire und Bearbeitungsangebot aus und erhalten darüber hinaus auch möglichst viel Freiheit und Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Sozialform. Die Lehrkraft übernimmt in diesem Zusammenhang die Rolle des Lernbegleiters, der bei Bedarf individuell erforderliche Hilfestellungen leistet.
Von besonderer Bedeutung ist die Förderung der Eigeninitiative, des Selbstvertrauens und der Konzentration, unter besonderer Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse. Durch Wiederholung, Übung und Einführung in neue Sachverhalt und Arbeitstechniken werden Themenstellungen vertieft. - Lernzeiten
Hier geht es im Wesentlichen um die Individualisierung des Lernens durch die freie Wahl der Aufgaben und die eigenständige Selbstkontrolle. Das Expertensystem stabilisiert diese Methode. Arbeits- und Lernmaterialien zum möglichst selbstständigen Umgang zur Wiederholung, Einübung und Erweiterung liegen entsprechend bereit und die notwendige Transparenz wird durch die Dokumentation im Logbuch geschaffen.
Zwischendurch gibt es immer auch Phasen von Partner- oder Gruppenarbeiten im Sinne der Gemeinschaftsbildung. Die Lehrerrolle ist durch das Prinzip einer minimalen Hilfestellung beschrieben. Die Förderung der Selbsteinschätzung, das Lernen nach individuellem Lerntempo und das selbstentdeckende Arbeiten sind die verfolgten Zielsetzungen. - Projektorientierter Unterricht
Hierbei geht es um die Förderung der Zusammenarbeit, unter besonderer Berücksichtigung des Aspekts der Rücksichtnahme. Da Projektunterricht das Lernen in realen Situationen mittels von Gegenständen initiiert, spricht es sämtliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung (Kognition, Kommunikation, Wahrnehmung, Motorik, Soziabilität und Emotionalität) an.
Die Ausrichtung des Projektunterrichts erfolgt daher in Orientierung an die persönlichen Fähigkeiten der Schüler*innen, um diese bei der optimalen Entfaltung seiner Persönlichkeit zu unterstützen. Die persönlichen Bedürfnisse finden dabei Berücksichtigung und die Förderung der Synthese (Kopplung) schulischer und außerschulischer Lernbereiche wird implizit initiiert.
Projektunterricht dient auch als Bindeglied zwischen den Fächern und trägt zur ständigen, inneren Erneuerung der Schule bei, indem er auf aktuelle Betätigungsbedürfnisse und Fragestellungen eingeht. Die Schüler*innen werden zum Mitdenken - Mitplanen - Mitgestalten aktiviert. - Stationenlernen
Diese Form des Lernens ermöglicht das (handlungsorientierte) Arbeiten an verschiedenen Stationen anhand eines gegliederten und vorstrukturierten Rahmenthemas in Teilaspekten.
Dabei gibt es abgestimmte materielle und räumliche Voraussetzungen (vorbereitete Lernumgebung), eine Auswahl entsprechender Bearbeitungsmöglichkeiten (zum Teil mit Hilfsmitteln) und die Auswahl von Materialien, Neigungs-, Interessenschwerpunkten und Erfahrungsräumen der Schüler*innen. Die Inhalte werden in Anlehnung an die Richtlinien, Lehrpläne und schulinternen Vorgaben ausgesucht.
Wichtig ist die Einführung von Verhaltensregeln im Umgang mit dem Arbeiten an den Stationen. Die Schüler*innen wählen selbst den Modus ihrer Bearbeitung aus und bestimmen die Bearbeitungsabfolge bei eigener Zeiteinteilung. Die Schüler*innen haben jederzeit die Möglichkeit der Kontrolle und können sich des methodenintegrierten Helfersystems durch Lehrer*innen oder Mitschüler*innen bedienen. - Wochenenplan
Die Wochenplanarbeit fordert die Bearbeitung eines individualisierten Aufgabenrepertoires in einem bestimmten Zeitrahmen. Dabei sind Pflicht- und Wahlaufgaben festgelegt. Ziel ist es, die Fähigkeit, sich selbst Ziele zu setzen zu verbessern und eine selbstständige Arbeitsweise aufzubauen.
Das Lernangebot und die Arbeitszeit sollen von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden, um alle Aufgaben zu bearbeiten, wobei sie selbstverantwortlich ihre Zeiteinteilung bestimmen und eigenständig ihre Arbeit kontrollieren.
Unterrichtliche Förder- und Forderplanung richtet sich auch ganz gezielt an Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, die in der Gesamtschule Bochum-Mitte gemeinsam mit nichtbeeinträchtigten Kindern und Jugendlichen lernen.
Ausgehend von den jeweiligen Förderbedarfen werden jeder Schülerin und jedem Schüler individuell angepasste Lernzugänge auf der Grundlage ihres Lern- und Entwicklungsstandes ermöglicht, so dass sie im Sinne der individuellen Förderung bestmöglichen Lern- und Entwicklungserfolge erreichen.
Das Gemeinsame Lernen an der Gesamtschule Bochum-Mitte findet im Kontext multiprofessioneller Kooperation, Auseinandersetzung und Unterstützung mit verschiedenen Pädagogen (Grundschullehrkräfte, Sonderpädagogen und Lehrerkräften der SI und SII), weiteren Fachberatern und der Einbeziehung der Erziehungsberechtigten statt.
Die Verteilung der Schüler*innen mit Beeinträchtigungen auf die Klassen erfolgt dahin gehend, dass eine optimale Förderung z.B. durch eine Doppelbesetzung der Kernfächer oder durch den Unterricht bei einer sonderpädagogischen Fachkraft gewährleistet ist. Darüber hinaus ist jederzeit eine beratende Zusammenarbeit mit den drei fest in der Schule eingebundenen Sonderpädagoginnen, aber auch die Unterstützung durch zwei Sozialpädagoginnen und einem sogenannten Fellow sicher gestellt.
Grundlage der Planung aller Unterrichtsstunden ist eine eingehende Diagnostik so wie die gemeinsame Unterrichtsvorbereitung im multiprofessionellen Jahrgangsteam und die adäquate Differenzierung im Unterricht durch entsprechende (zieldifferenziert angelegte) Planung, Methodik und Didaktik.
Eine gezielte Förderung erfolgt in der Gesamtschule Bochum-Mitte nicht nur in ausgewiesenen Förderstunden, sondern auch in offenen Unterrichtsphasen, Kleingruppenförderungen, Teamteachingsituationen, durch zielgleiche und -differente Förderangebote und durch Helfersysteme, sowohl im Vor- als auch im Nachmittagsbereich.
Eine prozessorientierte Förderplanung erfolgt auf der Grundlage einer Lernentwicklungsdiagnostik unter anderem durch das informelle Verfahren der Beobachtung (teilnehmend /nicht teilnehmend, offen, verdeckt, etc.). Die Erkenntnisse werden objektiv beschrieben und individuelle zielgleiche oder zieldifferente Lern- und Entwicklungsziele daraus abgeleitet.
Eine individuelle und kompetenzorientierte Förderung ist das Ziel. Erbrachte Leistungen und Entwicklungsfortschritte werden dokumentiert und die Schüler*innen erhalten eine dementsprechende Würdigung und Rückmeldung. Die Unterrichtsplanung erfolgt stets mit Blick auf die individuellen Lernvoraussetzungen, woraus sich die spezifischen Förderbedürfnisse und Maßnahmen ableiten lassen.
Zur Erfassung der Heterogenität einer Lerngruppe empfiehlt es sich, die Förderplanung als ein Element zur Unterrichtsplanung heranzuziehen, um eine passgenaue Durchführung und Maßnahmenergreifung für alle Schüler*innen im Unterricht zu erwirken. Mit Hilfe individueller Lernpläne können fachliche Defizite aufgeholt, besondere Begabungen und Stärken gefördert, das spezifische Lernverhalten organisiert und das Arbeitsverhalten verbessert werden.
Durch die differenzierenden Angebote können die Stärken der Schüler*innen ausgebaut und ihre Schwächen abgebaut werden. Die kompetenzorientierten Lehr-, Lern- und Entwicklungspläne, in denen sowohl Gruppen- als auch Individualfördermaßnahmen eingetragen werden und die die zu fördernden Teilkompetenzen in den Förderschwerpunkten, den Zeitrahmen sowie ihre Auswirkungen dokumentieren und evaluieren werden schülerbezogen entwickelt, geschrieben und mit jeder Schülerin und jedem Schüler und den Erziehungsberechtigten besprochen.
Die enge Kooperation zwischen Schule und Elternhaus ist relevant für das Gelingen des Gemeinsamen Lernens, da neben differenzierten schulischen Angeboten auch außerschulische Fördermaßnahmen (Leseförderung, selbst gesteuertes Lernen, Training des Selbstbewusstseins, Deeskalationstraining, geschlechtsspezifische Förderung, etc.) in den Kontext individueller Förderung eingebunden werden, um neben dem fachorientierten Lernen auch emotionales, soziales und wertegebundenes Lernen in der Gemeinschaft zu initiieren und damit die Chance auf eine dauerhafte und wirkliche Teilhabe in unserer Gesellschaft gemäß der UN-Menschenrechtskonvention zu forcieren.
Die Gesamtschule BOchum-Mitte, die die Heterogenität und Interkulturalität der Schülerschaft gewinnbringend für die Lern- und Lebensgemeinschaft Schule nutzt, nimmt sich auch der Aufgabe der Förderung und Forderung von Kindern und Jugendlichen mit geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen an.
Im Kontext intensiver Förderung lernen Schüler*innen aus vielen verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichem Bildungsstand Deutsch als Zweitsprache, um schnellstmöglich integriert zu werden. Dementsprechend erhalten sie individuell abgestimmte Stundentafeln, die ihnen die Kooperation mit Mitschüler*innen aber auch den individuellen Lernfortschritt im Hinblick auf Schrift- und Spracherwerb gewährleisten.
Im Kontext des Deutschunterrichts findet die Diagnostik hinsichtlich der Sprach- und Schreibkompetenz statt. Schüler*innen, die divergierende Lernfähigkeiten und Lernvoraussetzungen abbilden, werden im Hinblick auf individuelle Förderung analysiert, diagnostiziert und mittels Förderplan unterstützt.
Hierauf basiert auch die individuelle Unterrichtsgestaltung. Sofern noch keine Alphabetisierung stattgefunden hat, werden die Schüler*innen unterstützend an zwei Tagen zur Hasenschule geschickt. Die übrigen Schüler*innen lernen im Fach Deutsch als Fremdsprache, wo es möglich ist, gemeinsam, aber auch selbstständig zu lernen.
Teilweise findet der Unterricht mit Wortschatzaufbau und Vermittlung der Grammatik in Kleingruppen statt. Zum Teil wird auch mit sehr intensiver Betreuung und Unterstützung an den Arbeitsmaterialien in allen Bereichen des Sprachenlernens auf einem individuellen Niveau gearbeitet.
Durch regelmäßige Überprüfungen werden die persönlichen Lernfortschritte ermittelt und für die weitere Förderung ausgewertet. Das Ziel ist es, das Leistungsniveau A2 des europäischen Referenzrahmens zu erreichen, um die Schüler*innen erfolgreich in einer Regelklasse zu integrieren.
Für das Gelingen des Spracherwerbs ist entscheidend, dass die neue Heimat angenommen wird und die Einzelne/ der Einzelne sich wohlfühlt. Je eher dieses der Fall ist, desto schneller gelingt die vollständige Integration in das Regelschulsystem und damit eine gelungene gesellschaftliche Integration. Der Weg dahin wird von festen Bezugspersonen begleitet. Die curriculare und unterrichtliche Arbeit dieser Lehrkräfte muss neben der fachlichen Ausrichtung auch sensibel für Geschlecht, kulturelle Identität und sprachliche Hintergründe sein.
Viele der Schüler*innen werden aus ihrer kulturellen Umgebung gerissen, mit für sie fremden Verhaltensweisen konfrontiert und häufig leben sie darüber hinaus auch noch isoliert von Freunden, Bekannten und Verwandten. Von daher sind die Lehrkräfte auch stets bemüht für ihre Schülerschaft Kontakte zu Gleichaltrigen aufzubauen. Neben den gemeinsamen Unterrichtsfächern werden auch Ausflüge und andere gemeinsame Aktivitäten forciert, um eine schnellstmögliche Integration durchzuführen und ihre Zukunftschancen zu verbessern.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte hat viele unterschiedliche Highlights in den einzelnen Jahrgängen im Kontext eines Schuljahres. Das soziale Lernen, das Aufsuchen außerschulischer Lernorte, Themen-/Aktionstage Demokratie, Gesundheit und Bewegung stehen dabei deutlich im Vordergrund.
Beispiele für soziale Aktivitäten sind die "Kennenlerntage" im Jahrgang 5, die Teamfahrten in den Klassen 6, 8 und die Londonfahrt in 9. Es werden aber auch gemeinsam Klassen- und Jahrgangsaktivitäten (gemeinsames Frühstück, Picknick, Theatergänge, Schwimmbadbesuch u.ä.) geplant und gestaltet, die das respektvolle und gemeinschaftliche Zusammenleben stärken.
Darüber hinaus werden im Zusammenhang von Exkursionen (Bauernhof, Wasserwerk, Museen, Ausstellungen, Zoo, Tierpark, Schülerlabor der RUB, u.ä.) alternative außerschulische Lernorte besucht und eine Vielzahl an betriebliche Besichtigungen durchgeführt. Auch jahrgangsspezifische Themen- und Aktionstage (z.B. Risk and Fun im Netz, Umweltrallye, Ball der Kulturen, Suchtprävention, Europatage, Maßnahmen im Rahmen von KAoA) bereichern den Schulalltag.
Neben diesen vielfältigen Möglichkeiten das soziale Miteinander zu fördern und das Lernklima zu verbessern nimmt auch der Sport einen hohen Stellenwert ein. Im Sportunterricht werden Rücksichtnahme, Toleranz, gegenseitiges Helfen und Fairness als allgemeine Umgangsform eingefordert und gepflegt und eine Förderung des Gemeinschaftsbewusstseins initiiert.
Im Unterricht, in Projekten und Arbeitsgemeinschaften der Gesamtschule Bochum-Mitte finden Schüler*innen unterschiedliche sportliche Angebote und abwechslungsreiche Erfahrungsmöglichkeiten. Der Sport- und Schwimmunterricht vermittelt und erhält Spaß an vielseitiger, sportlicher Betätigung. Er führt ein in Trendsport-arten, wie Klettern, Inline-Skating, Beach-Volleyball, Parcours und gibt den Schüler*innen und Schülern die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und mit entsprechender, individueller Unterstützung auszuprobieren, sich angemessen zu belasten und zu erholen.
Neben der Entwicklung der wesentlichen koordinativen (Reaktion, Raumorientierung, Rhythmus, Gleichgewicht und Differenzierung) werden auch konditionelle Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit) ausgebildet und die Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit (Bewegungsgestaltung, Körperbewusstsein, Raum- und Partnerwahrnehmung) durch den Sportunterricht geschult. Die Schüler*innen erhalten darüber hinaus erste Einblicke in Themen und Sportarten der möglichen Oberstufenleistungskurse.
Häufig führt der Sportunterricht zudem dazu, dass die Schüler*innen an schulischen Arbeitsgemeinschaften (Lauftreff, Tanzkurs, Sportspiele, diverse Basket-ball- und Fußballangebote, etc.) und außerschulischen Sportangeboten durch Projektpartner und Sportvereine teilnehmen. Aber auch das Einrichten und Unterstützen von Schulmannschaften, die Teilnahme an Wettkämpfen und Sportveranstaltungen, die Ausrichtung von Sportveranstaltungen und die intensive Zusammenarbeit mit Sportvereinen fördern die Motivation aller Schüler*innen in irgendeiner Form Sport zu betreiben und eröffnen einzelnen Sportbegabten den Weg zum Leistungssport.
Durch das sportliche Miteinander und die Teilnahme an Wettkämpfen entwickelt sich der Teamgeist, wird die Kommunikation und Kooperation gefördert und positive Impulse für das soziale Miteinander, in der Schule gesetzt.
Allgemein dienen die jahrgangsmäßigen Aktivitäten und Angebote der Gesamtschule Bochum-Mitte dem sozialen Miteinander, interkultureller Toleranz und der aktiven gesellschaftlichen Teilhabe. Die Schüler*innen entwickeln hierdurch alternative Blickrichtungen, kritische Auseinandersetzungen und einen respektvollen Umgang mit dem Anderen, der Natur und dem eigenen Körper.
Darüber hinaus wird ihre Flexibilität, Leistungsfähigkeit, aber auch die Belastbarkeit im Sport und in anderen Lebensbereichen bei den Schüler*innen erhöht und die Entwicklung eines positiven Selbstbildes (realistische Einschätzung des eigenen Könnens) unter-stützt. Gleichzeitig fördern aktive und motivierende Angebote und Projekte das Engagement, das kulturelle Wissen, das soziale Miteinander und "den Blick über den Tellerrand von Schule", was sich positiv auf die individuelle Lernleistung und das allgemeine Schulklima auswirkt.
Im Fokus der Erziehungs- und Bildungsarbeit der Gesamtschule BOchum-Mitte steht der Erwerb von Kompetenzen, die über den Erwerb von Wissen hinausgehen und eine Anwendungssituation im Blick haben. In diesem Kontext geht es darum, den Schüler*innen Kompetenzen hinsichtlich des eigenverantwortlichen Lernens und Handelns zu vermitteln, ihre Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit zu entwickeln und Kreativität und Flexibilität zu fördern.
Über den Unterricht hinaus lernen die Heranwachsenden "Werkzeuge" kennen, die sie zur Lösung lebensweltlicher Problemstellungen, zur aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und an kulturellen Angeboten sowie nicht zuletzt zum lebenslangen Lernen befähigen.
Durch den Dialog und die Kooperation mit Grundschulen, deren Schüler*innen in die Sekundarstufe I der Gesamtschule Bochum-Mitte übergehen, können initiierte Lernstrukturen z.B. im Hinblick auf Methoden- und Medienkompe-tenz sowie die soziale und interkulturelle Kompetenz gepflegt und systematisch weiter entwickelt werden. Lernen unter diesen Optionen ist ein aktiver, situativer und konstruktiver auf Kompetenzerwerb ausgerichteter Prozess, in dem die Schüler*innen unter Einbeziehung der in der Grundschule erworbenen Fähigkeiten anwendbares Wissen erwerben und so ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen erweitern.
Hierfür erhalten die Schüler*innen gute Lernanleitungen, entsprechende Aufgabenstellungen, klare Instruktionen und eine begleitende Unterstützung durch ihre Lehrer*innen, die an der Lebenswelt ausgerichtet ist und gleichzeitig Zugänge zum theoretischen Lernen eröffnet. Durch fachbezogenes, fächerübergreifendes und fächerverbindendes Lernen wird eine nachhaltige kumulative Kompetenzentwicklung gefördert, die den Schüler*innen der Gesamtschule Bochum-Mitte eine bestmögliche Ausgangsposition für ihren weiteren schulischen und beruflichen Werdegang ermöglicht.
Arbeitstechniken, Lernen - lernen, Strategien für kreative Problemlösung, Denken und Handeln in Zielen und Wegen, Sensibilisierung für Vernetzung und Zusammenhänge, Selbstdisziplin, Team- und Konsensfähigkeit, zupackendes Handeln, Eigenverantwortung, Eigeninitiative, Eigenaktivität lösen das "Belehrt - Werden" ab. Im Rahmen ihrer Schulzeit an der Gesamtschule GBM nehmen die Schüler*innen an verschiedenen kompetenzorientierten Trainings- und Unterrichtsprogrammen teil, die ihre personale und soziale Kompetenz steigern und sie befähigen eigeninitiativ zu lernen.
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 ist die Vermittlung von Basiskompetenzen im Methoden- und Organisationslernen (Schultasche packen, Hausaufgabenheft führen, Planung und Erledigung der Hausaufgaben, Vorbereitung auf den nächsten Schultag, Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Heftführung, Lernpausen und Konzentration, Entspannungsübungen, lernfördernder Arbeitsplatz, mehrkanaliges Lernen und Lerntypen, Lernkontrolle, Gedächtnisstützen, Wiederholungslernen, Lernkartei, Vokabel-, Mathematik- und Textlernen, Lernplakate, Mind Mapping, einfaches Präsentieren, etc.) Teil der schulischen Bildung. Hierdurch erhalten die Schüler*innen Grundstrukturen für ihr selbst gesteuertes und eigeninitiatives Lernen.
In den Jahrgängen 7 bis 10 werden verschiedene Projekte zur Persönlichkeitsentwicklung, Belastbarkeit und Teamfähigkeit durchgeführt (Soziales Kompetenztraining nach Petermann & Petermann: "Training mit Jugendlichen", Soziales Kompetenztraining für die 6. Klassen nach Hinsch & Pfingsten : "Gruppentraining Soziale Kompetenzen", Anti-Mobbingseminar "no-blame-approach", Streitschlichterausbildung nach Karin Jefferys & Ute Noack : "Streiten – Schlichten – Lösen", Angebote für "Mädels"- Jungenprojekt / Pro Familia Bochum, "Entspannung durch Auspowern", Gewaltprävention und das Projekt „GPS“ in Kooperation mit der Polizei), die die Jugendlichen befähigen sollen, eigene Wünsche und berechtigte Forderungen zu äußern, Grenzen aufzuzeigen und einzufordern, Gefühle zu äußern und zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten, um damit ein soziales Wohlbefinden zu entwickeln, das sich auch positiv auf die schulische und berufliche Entwicklung auswirkt.
Darüber hinaus sollen sie die Einsicht und Bereitschaft entwickeln, dass in der heutigen Gesellschaft lebenslanges Lernen im Sinne von "Neuem" zu lernen, weiter zu lernen oder umzu-lernen notwendig ist und in zunehmender Weise eigeninitiativ erfolgen muss.
Wichtiges Prinzip der unterrichtlichen und erzieherischen Arbeit der Gesamtschule Bochum-Mitte ist das Doppel-Klassenlehrer*innenprinzip, das den Schüler*innen den Übergang von der Grundschule in das weiterführende Schulsystem erleichtert.
Hier erteilt die Klassenleitung, bestehend aus zwei gleichberechtigten Klassenlehrer*innen, möglichst viel Unterricht in der eigenen Klasse. So kann eine genaue Kenntnis des Leistungs- und Arbeitsvermögens der Schüler*innen erworben und gleichzeitig ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrenden, Schüler*innen und Erziehungsberechtigten aufgebaut werden, das eine optimale Basis für den Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozess der Heranwachsenden darstellt. In zwei eigens dafür vorgesehenen wöchentlichen Klassenleitungsstunden werden Themen aus den Bereichen Lernen lernen, soziales Lernen und Organisatorisches behandelt.
Die Ausfächerung dieser Module legen die Klassenleitungstandems nach den individuellen Bedürfnissen der Klasse fest. Neben dem Klassenleitungsteam wird für jede Klassenstufe das sogenannte Jahrgangsteam gebildet. Dieses aus unterschiedlichen Professionen zusammengesetzte Team hat ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit im Rahmen des Gesamtkonzeptes der Schule und betreut den Jahrgang grundsätzlich bis zur Klasse 10.
Die unterschiedlichen Erfahrungen und Vernetzungen nutzen die Lehrkräfte um das unterrichtliche Handeln an der Gesamtschule Bochum-Mitte im Kontext des Kompetenzerwerbs gewinnbringend einzubringen, so dass die Schüler*innen motivierende und fortwährende Unterstützung durch die unterschiedlichen Lehrkräfte erhalten. Gerade durch die verschiedenen Professionen ergeben sich auch veränderte Perspektiven im Hinblick auf die Gestaltung der Lernumgebung, der Lernformate, der Niveau- und Neigungsdifferenzierung und der Rückmeldungen zu Lernprozessen und Ergebnissen.
Nahezu wöchentliche Teamsitzungen dienen der Kommunikation, Absprache und Vorbereitung der pädagogischen Arbeit (Eltern-, Teamabende, Elterngespräche, Projektarbeit, Festlegen von Fördermaßnahmen für einzelne Schüler, Fragen des Unterrichts, etc.). Regelmäßig erfolgt ein Austausch zwischen allen am Prozess beteiligten Personen, Trägern und Vereinen. Dieses System der Klassenlehrerteams auf der Basis der innerschulischen Vernetzung hat folgende Vorteile:
- Die Steuerung sämtlicher Lernprozesse wird regelmäßig diskutiert und reflektiert, so dass flexibel bei der Auswahl, Verteilung und Durchführung der Lerninhalte vorgegangen werden kann und individuelle Bedürfnisse, momentane Stimmungen und aktuelle Geschehnisse in der Klasse berücksichtigt werden.
- fächerübergreifender/-verbindender Unterricht kann einfacher realisiert werden, ohne dass umfangreiche Absprachen nötig sind.
- Das Heranführen an offene Arbeitsformen und -methoden, sowie die Stärkung der Selbstständigkeit kann als durchgängiges Prinzip in allen Fächern verwirklicht werden.
- Der regelmäßige Kontakt zu Eltern und anderen Erziehungsberechtigten, Institutionen etc. und die individuelle Beratung der Schüler*innen und ihrer Eltern hinsichtlich Schullaufbahn, Förder- und Fordermaßnahmen, außerschulischer Angebote und Berufsvorbereitung sind organisatorisch gewährleistet.
- Die Bündelung pädagogischer Maßnahmen, ihre Verwaltung und Dokumentation (Klassenbuch, Förderpläne, Aktennotizen, Gesprächsprotokolle, Elternbriefe, Zeugnisse, etc.) finden im fachlichen Austausch statt. Die im Jahrgang das gleiche Fach unterrichtenden Lehrkräfte bilden die Jahrgangsfachkonferenz, die für die jahrgangsbezogene Erstellung und Umsetzung der schulinternen Curricula und der allgemeinen Bildungsstandards zuständig ist und die den jahrgangsbezogenen Fachunterricht planen und koordinieren.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte plant in Kooperation mit dem ZDI-Netzwerk Bochum und dem regionalen Bildungsbüro ein sogenanntes MINT-Lernzentrum, das die notwendigen räumlichen und ausstattungstechnischen Voraussetzungen hat, um ausgehend von neuesten Erkenntnissen der empirischen Lehr- und Lernforschung auf neurowissenschaftlicher Basis Unterrichtseinheiten zu zentralen Themen der Schulfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) und Technik schüler- und handlungsorientiert zu gestalten.
Auf der Basis kognitiv aktivierender Lernformen sollen die Lernenden dazu angeregt werden, aktiv an der Organisation ihres Wissens zu arbeiten und ihr Begriffswissen umzustrukturieren.
Bereits in der fünften Klasse wird im Mathematikunterricht mit dem MINT-Unterricht begonnen. Hier erlernen die Schüler*innen mathematische Probleme zu verstehen und zu lösen. Dabei arbeiten sie beispielsweise mit dem Soma-Würfel, einem ein mechanisches Geduldspiel, das das räumliche Vorstellungsvermögen schult.
Im Themengebiet der Biologie, aber auch fächerübergreifend in Gesellschaftslehre, Mathematik, Kunst und später auch im Fach Technik setzen sie sich mit tierischen Themenstellungen auseinander. In der schuleigenen Imkerei können die Schüler*innen und Schüler unmittelbar die Jahreszeiten in der Natur erleben, Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der komplexen Lebensform der Honigbiene entwickeln und Zusammenhänge zwischen Biene, Mensch und Natur entdecken und verstehen. Durch das Pflegen der Bienen und durch die bienenfreundlich Gestaltung und Pflege der Landschaft wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) damit im besten Sinne erfahrbar.
In der sechsten und siebten Klasse wird der MINT-Unterricht zudem geprägt durch die Fächer Physik, Chemie, Technik und Wahlpflichtunterricht (WP I), wo es darum geht unterschiedliche Möglichkeiten für den Antrieb von Fahrzeugen zu entwerfen, zu bauen und mit Hilfe von Testreihen Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebsformen zu beurteilen.
Insbesondere auch im Wahlpflichtunterricht II erhält der MINT-Unterricht der Sekundarstufe I durch unterschiedliche Projekte eine starke fachwissenschaftliche Ausschärfung im Sinne fächerübergreifender Themenstellungen. Auf der Basis moderner naturwissenschaftlicher Raum- und Unterrichtsausstattung und dem Gebrauch der modernen Medien wird genaues Messen und Experimentieren und das wissenschaftliche Arbeiten mit Laborgeräten aus realen Laboren ebenso selbstverständlich wie das Auswerten von Daten durch Tabellenkalkulationen und die Präsentation von Ergebnissen mittels PowerPoint.
Das umfangreiche MINT-Programm der Gesamtschule Bochum-Mitte wird durch Exkursionen zu interessanten Zielen abgerundet. Dadurch wird den Schüler*innen ermöglicht, auch außerhalb der Schule zu lernen und Experimente durchzuführen. Interessante und zugleich wissenschaftliche Orte sind beispielsweise das Schülerlabor der Ruhr Universität Bochum, die Phänomenta, das Mathematikum, die DASA oder das Nixdorf Museum. Je nach Thema bieten sich auch andere Ziele in der Umgebung an.
Darüber hinaus gibt es auch immer wieder vielfältige Möglichkeiten, an Wettbewerben teilzunehmen. Ab der fünften Klasse findet der "Känguru-Wettbewerb" in Mathematik statt. Im Bereich Physik besteht das Angebot "freestyle-physics" oder in Chemie die Teilnahme an der "Chemie Olympiade".
Nach dem MINT-Unterricht in der Sekundarstufe I gibt es in der Oberstufe die Möglichkeit neben Grundkursen auch Leistungskurse in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie anzuwählen, oder im Bereich von ABI-PLUS Praktika im naturwissenschaftlichen Bereich zu absolvieren.
Auch durch die Kooperation mit außerschulischen Lernpartnern und den Einbezug außerschulischer Lernorte:
- Schule der Zukunft
- Projektunterricht im Tierpark
- Einsatz des LUMBRICUS Umweltbus der Natur
- und Umweltschutzakademie NRW
- Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum
- Bergbaumuseum Bochum
- DASA (Deutsche Arbeitsschutzausstellung) Dortmund
- Bauer Bernd vom Trantenrother Hof in Witten
haben die Schüler*innen Möglichkeiten und Perspektiven, um sich im Bereich MINT mit schulischer Unterstützung fort- und weiterzubilden.
Angedacht ist darüber hinaus ein Buddy-Programm mit Grundschulen der Nachbarschaft, so dass ältere Schüler*innen der Gesamtschule Bochum-Mitte MINT-Projekttage für Grundschüler*innen planen und durchführen und dadurch mit den Grundschulen der Umgebung Bildungspartnerschaften im MINT-Bereich entwickeln.
Mithilfe unterschiedlicher Lernkonzepte und fächerübergreifender Angebote sollen die Schüler*innen der Gesamtschule Bochum-Mitte ein breites und differenziertes Angebot im Bereich MINT erhalten, das ihnen eine gute Basis für ihre berufliche Zukunft verspricht. Relevant sind in diesem Kontext die unterschiedlichen Möglichkeiten der pädagogischen Herangehensweisen, die abhängig von der Lerngruppe, den Unterrichtsinhalten und der medialen Voraussetzungen variieren:
- Einführung neuer Themen durch "unerklärliche" Phänomene
Wissensbau und Reorganisation beginnt mit der Einsicht des Lernenden, dass es ein Problem gibt, das nicht durch die ihm zur Verfügung stehenden Konzepte und Theorien gelöst werden kann und damit zur Schaffung kognitiver Konflikte führt (Chinn & Brewer, 1993).
Um Schüler*innen für Fachinhalte von MINT zu motivieren, müssen sie zunächst mit Phänomenen konfrontiert werden, die ihnen nicht zu erklären sind und die ihnen auch die Grenzen ihrer eigenen Konzepte und Theorien offenbaren. - Erforschen mit kontrastierenden Fällen
Wie können die Schüler*innen optimal auf das Lernen vorbereitet werden? Jüngste Studien belegen, dass Lernen gefördert werden kann, indem die Lernenden dazu motiviert werden, bestimmte Konzepte selbst zu entwickeln, bevor ihnen die wissenschaftlichen Theorien vorgestellt werden (Schwartz, 2011).
In dieser Form des Lernens werden die Lernenden zunächst mit mehreren kontrastierenden Fällen, z. B. linearen Graphen mit unterschiedlicher Steigung, versehen und durch spezifische Anweisungen geleitet, um ein abstraktes gemeinsames Merkmal zu entdecken, um beispielsweise einen gemeinsamen Index zu erfinden, um die Steigung zu beschreiben Lineare Graphen.
Nachdem sie diese Aufgabe abgeschlossen haben, wird ihnen die wissenschaftliche Erklärung vorgestellt, die sie dann im Sinne des problembasierten Lernens reflektieren und umsetzen können. - Aufforderung von Selbsterklärungen
Erklärungen, die für sich selbst konstruiert werden, um Konzepte und Theorien zu klären und zu überdenken, werden als "Selbsterklärungen" bezeichnet. Viele experimentelle Studien zeigen, dass die Aufklärung von Selbsterklärungen durch spezifische Fragen eine effektive Methode zur Verbesserung des Verständnisses der Schüler*innen ist (Berthold, 2008; Schworm & Renkl, 2007).
Durch die Entwicklung von Selbsterklärungen werden die Schüler*innen angewiesen, durch unterschiedliche Formen des sozialen Austauschs zentrale Punkte des Lerninhalts zu beraten. Beispielsweise können sie den Arbeitsauftrag erhalten, dass sie ein bestimmtes Konzept oder eine Theorie einer anderen Person erklären sollen, der das spezifische Wissen hierzu fehlt.
So fördert diese Ausbildung durch die Festlegung dieser Routine auch die Kompetenz der Lernenden für selbstreguliertes Lernen. - Ganzheitliche mentale Modellkonfrontation
Eine Alternative zum System des Lernens durch Selbsterklärungen ist die ganzheitliche Konfrontation (Gadgil, 2012). In dieser Art von Unterricht werden die Schüler*innen informiert, welche der Modelle das fehlerhafte Modell eines Laien ist und welches das richtige Modell eines Experten ist. Anschließend werden sie angewiesen, relevante Unterschiede zwischen beiden Modellen zu beschreiben.
Auf diese Weise können gemeinsame Missverständnisse direkt konfrontiert werden. In den MINT-Lehreinheiten wird diese Art von Unterweisung zum Beispiel verwendet, um ein fehlerhaftes Modell einer Batterie mit einem Expertenmodell zu konfrontieren, um Missverständnisse über die Ursache des Flusses von Elektronen in Batterien zu ersetzen. - Metakognitive Fragen
Das erfolgreiche Lernen erfordert eine realistische Einschätzung des Wissens des Lernenden sowie seines tatsächlichen Lernfortschritts. Deshalb ist es hilfreich, die Schüler*innen zu veranlassen, ihren Wissensstand und ihren Lernfortschritt zu reflektieren. Die Wirksamkeit von metakognitiven Fragen in Bezug auf die Lern- und Verständnisförderung von Schüler*innen unterschiedlicher Altersgruppen und Leistungsniveaus ist wissenschaftlich erwiesen (Berthold, 2007; Koch, 2001).
Wiederholte Trainings mit metakognitiven Fragen kann aber nicht nur die Lernfähigkeit der Lernenden verbessern, sondern ihnen auch zum Erwerb von Lernstrategien verhelfen, die ihnen ermöglichen, abzuschätzen, welche Teile ihres Wissens weiter ausgearbeitet werden müssen. Aus diesen Gründen sind auch metakognitive Fragen, die an die spezifischen Themen des Unterrichts angepasst sind, ein wichtiger Bestandteil des kognitiv aktivierenden Mint-Unterrichts. - Erforderliches Lernen
MINT-Unterricht hat nicht nur das Ziel, Wissen über wissenschaftliche Konzepte und Prinzipien zu vermitteln. Es geht hierbei auch darum, den Schüler*innen eine Vorstellung davon zu geben, wie wissenschaftliche Theorien entwickelt und empirisch getestet werden.
Ein effektiver Ansatz zur Förderung des Verständnisses für die wesentlichen Elemente der wissenschaftlichen Forschung ist die Untersuchung des Lernens in kleinen Gruppen (Chen & Klahr, 2006; Wahser & Sumfleth, 2008). In einer kooperativen Lernumgebung entwickeln Lernende ihre eigenen Fragen und Hypothesen, testen sie durch eigene Experimente und interpretieren ihre Beobachtungen.
Um somit das Verständnis der Schüler*innen und Schüler für die wissenschaftliche Forschung zu fördern, enthält der kognitiv aktivierende Unterricht Anleitungen für das Erlernen von Instruktionen. - Mentale Werkzeuge
Anerkennung der Ähnlichkeiten zwischen der Lernsituation und neuen Situationen in Bezug auf das Problem und die Ermöglichung ist die Voraussetzung des Wissenstransfers und des nachhaltigen Lernens, Arbeitens und Forschens (Mähler & Stern, 2006).
Jemand, der versteht, dass zwei oberflächlich verschiedene Aufgaben zentrale Elemente teilen, ist in einer viel besseren Position für die Übertragung von Problemlösungs- und Argumentationsstrategien von einer Aufgabe auf die andere als jemand, der diese Kongruenz nicht erkennt.
Der Wissenstransfer kann durch mentale Werkzeuge wie Diagramme und Graphen unterstützt werden, die die Aufgabe haben, die Aufmerksamkeit des Lernenden auf die abstrakten gemeinsamen Elemente oberflächlich unterschiedlicher Aufgaben zu lenken. - Verbinden von abstrakten Konzepten und Theorien mit technischen Anwendungen
Intelligentes Wissen zeichnet sich durch vielfältige Zusammenhänge zwischen abstrakten Konzepten und konkreten Beispielen aus (Stern, 2005) und hat den Vorteil, das Lernen zu erleichtern, weil es viele Bezugspunkte bietet, auf die neue Informationen angeschlossen werden können.
Beispielsweise wird ein physikalisches Prinzip, wie z.B. die "goldene Regel der Mechanik", mit verschiedenen technischen Anwendungen (Nussknacker, Türgriff, Rampe, u.ä.) verbunden, so dass das Erkennen abstrakter Ähnlichkeiten dieser verschiedenen Anwendungen vereinfacht wird.
Der Wissenstransfer wird dadurch erleichtert, dass abstrakte Prinzipien und ihre konkreten Anwendungen in einer Weise dargestellt werden, die es erleichtern, relevante Informationen abzurufen. - Peer-Evaluation
Eine Peer-Evaluation kann den Schülerinnen und Schülern helfen, über die Kriterien nachzudenken, die eine gute Qualität der Lernaufgaben angeben, die sie dann wiederum auf ihre eigenen Aufgaben anwenden können.Ebenso wie die Peer-Evaluation kann die reflektierende Bewertung den Lernenden helfen, die Qualität eigener Aufgaben zu verbessern. - Spiral-Curriculum
Die Erstellung einer intelligenten Wissensbasis durch die Reorganisation des eigenen Wissens erfordert Zeit. Daher ist es wichtig, dass die wissenschaftliche Erziehung möglichst früh beginnt und den Aufbau von Wissen fördert, der später zum Verständnis abstrakter Konzepte verwendet werden kann. Aufgrund dessen hat die Gesamtschule GBM ein fächerübergreifendes MINT-Spiralcurriculum entwickelt, das ab Klasse 5 beginnt, zu einer Weiterentwicklung der Konzepte und Theorien auf jeder Ebene führt.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte benötigt für ihr MINT-Lernzentrum multifunktionale Unterrichtsräume, die fachübergreifende Verschmelzungen ermöglichen und sich schnell und unkompliziert individuell auf das jeweilige Fach einstellen lassen, dabei aber gleichzeitiges barrierefreien Experimentieren ermöglichen.
Das Lernraumkonzept soll aber auch Unterrichtsformen berücksichtigen, die bewegtes und lebendiges Lernen sowie gemeinsames Arbeiten in kleinen Gruppen ermöglichen. Statt bisher vorherrschender rechteckiger Raumstrukturen bieten sich konzentrische bzw. wabenformähnliche Räume mit Lernnischen und unterschiedlichen Multifunktionszonen an, die neben Selbstlernzentren mit Medienecken und Foren für Vorträge oder Vorführungen auch multifunktionale Technik- und Naturwissenschaftliche Vorrichtungen beinhalten.
Aufgrund der veränderten Unterrichtssituation orientiert sich die Leistungsbeurteilung der Gesamtschule Bochum-Mitte an dem individuellen Lernfortschritt der einzelnen Schüler*innen. Die Inhalte des Unterrichts sind angelehnt an Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (MSA), da sie als abschlussbezogene Regelstandards definiert sind.
Der Ansatz des Unterrichts ist es, bei allen Schüler*innen dem gegenwärtigen Potenzial gerecht zu werden, Über- sowie Unterforderungen zu vermeiden, ihnen aber dennoch genügend Anreize zu geben, sich an Herausforderungen zu wagen und ihr Potenzial zu entwickeln.
Deshalb muss der Unterricht über das Kernprogramm (Curriculum) hinaus einerseits ein Stützprogramm entsprechend den Förderplänen anbieten, damit Heranwachsende, die mit den Anforderungen (noch) nicht zurechtkommen, die Möglichkeit erhalten, dem Kernprogramm so folgen zu können, dass sie, wann immer ihre persönliche Entwicklung es zulässt, diesen oder sogar darüber hinausgehenden Anforderungen entsprechen können.
Andererseits muss der Unterricht aber auch ein quantitatives und qualitatives Erweiterungsprogramm über das Kernprogramm hinaus anbieten, das den Schüler*innen, die mehr leisten können und wollen, ermöglicht, höhere Qualifikationen zu erwerben.
Die Grenze des Stützprogramms ist insofern offen, als es auch Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im zieldifferenten Bildungsgang, in ganz unterschiedlicher Ausprägung durch ein sogenanntes Basistraining individuell berücksichtigt. Das Stützprogramm orientiert sich für zielgleich und zieldifferent zu fördernde Schüler*innen am Kernprogramm.
Auf der methodisch-didaktischen Ebene werden zudem ergänzende individualisierte Methoden und Maßnahmen eingesetzt, die den Schüler*innen eine zielorientierte Auseinandersetzung auf der zielgleichen oder zieldifferenten Inhaltsebene des Faches ermöglicht.
Die Aufgabe dieses Differenzierungskonzeptes der Gesamtschule Bochum-Mitte ist, die Grundsätze für die Ausweitung des Unterrichtsangebots über das Kernprogramm hinaus für die einzelnen Fächer zu definieren und Beispiele zu geben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erweiterungsprogramm. Das Erweiterungsprogramm beinhaltet nicht nur speziell herausfordernde Unterrichtsmethoden, sondern erfordert vor allem auch andere Inhalte und Lernziele, die sich an den gymnasialen Standards orientieren.
Die Qualität des Unterrichts misst sich also nicht nur daran, inwiefern es gelingt, möglichst vielen Heranwachsenden die Standards des MSA (Mittleren Schulabschlusses) zu vermitteln, sondern vor allem auch daran, inwiefern es gelingt, möglichst vielen Schüler*innen über diese Standards hinausgehend Qualifikationen zu vermitteln und sie zu höheren Bildungsabschlüssen zu führen.
Das Differenzierungsprogramm ("Stütz-/ Kern- und Erweiterungsprogramm") der Gesamtschule Bochum-Mitte wird als Standard-Rahmen für die Erstellung der Fach-Curricula in Deutsch, Mathematik und Englisch verwandt. Ziel ist es, diese Form der Fach-Curricula auf die anderen Unterrichtsfächer auszuweiten.
Die Schüler*innen und Schüler werden ab der Jahrgangsstufe 5 lernstandsdiagnostisch begleitet. Die in diesem Zusammenhang entwickelten Lernentwicklungsberichte geben differenzierte Rückmeldungen über das im Unterricht Erreichte und dienen dazu, die Schüler*innen in ihrer beziehungsweise seiner Gesamtpersönlichkeits- und Lernentwicklung zu erfassen und zu reflektieren.
Neben den Individualentwicklungen und den überfachlichen Kompetenzen werden hierdurch auch Förderanregungen und Entwicklungsperspektiven dokumentiert. Am Ende jedes Schulhalbjahres erhalten die Schüler*innen Leistungsbeurteilungen in Form von Ziffernzeugnissen. Individualisierte Lern- und Förderempfehlungen geben Rückmeldungen über individuelle Leistungsstände.
In regelmäßigen Abständen wird der Lernfortschritt in den Fächern der Fächergruppe I in Form von Klassenarbeiten oder alternativen schriftlichen Ausarbeitungen überprüft. In den Fächern der Fächergruppe II sind nach wie vor ebenfalls schriftliche Leistungsüberprüfungen möglich.
Die sonstige Mitarbeit (mündliche Mitarbeit, Teamarbeit, Heftführung, selbstständige Erarbeitung von Inhalten, etc.) trägt zur Bewertung bei. Die Leistungen aus den Förder- und Differenzierungsstunden werden ebenfalls in die Beurteilung einbezogen. Besonderes Augenmerk wird auf die Kompetenz zur Selbsteinschätzung des individuellen Lernfortschritts gelegt (z. B. im Kontext des SELS - Schüler*innen-Eltern-Lehrer*innen-Sprechtags durch kriteriengeleitete Selbsteinschätzungsbögen, pädagogische Gespräche, Portfolios, etc.).
Das differenzierte Förderkonzept der Gesamtschule Bochum-Mitte intendiert im Regelfall eine Versetzung jeden Schülers und jeder Schülerin. Die Wiederholung eines Schuljahres ist nur im Einzelfall vorgesehen, wenn trotz nachgewiesener intensiver Förderung und ständiger Beratung des Lernenden und seiner Eltern der Lernzuwachs des vorliegenden Schuljahres nicht ausreicht. Im Falle dessen wird den Schüler*innen eine Wiederholung des Jahrgangs empfohlen, um den Lernentwicklungsrückstand aufzuholen.
Die Organisation des Unterrichts entspricht den Vorgaben des Schulgesetzes NRW und wird durch Absprachen und fachkollegialem Austausch im Team mit gemeinsamer Planung und Durchführung gemäß den Vorgaben des schuleigenen Lehrplans abgestimmt.
Im Fokus stehen dabei die einzelne Schülerin und der einzelne Schüler. Sie sollen ihren persönlichen Fähigkeiten entsprechend individuell gefördert und gefordert werden. Dabei ist es wichtig, die positiven Fähigkeiten zu bestärken und durch entsprechende Unterrichtsplanung und Organisation individuelle Lernfortschritte sichtbar zu machen, ganz im Sinne eines "Stärken stärken".
Obwohl alle Unterrichtsformen für diese Zielsetzungen eingesetzt werden können, stehen insbesondere aktivierende und handlungsorientierte Arbeitsformen beispielsweise bei Tischgruppen, Projekt- und Wochenplanarbeit im Vordergrund, wobei der Erwerb von Medien- und Methodenkompetenzen immanent initiiert wird.
Der Aufbau von strukturiertem und vernetztem Wissen - Handeln und Können - in allen Aufgabenfeldern und Lernbereichen ist das zentrale Ziel des Unterrichts. Auf der Basis der curricularen Vorgaben, gültiger Kernlehrpläne und schulinterner Lehrpläne sind Sinnhaftigkeit und Lebensweltbezug Kriterien für die Auswahl der Lerninhalte aller Fächer, um zum selbstständigen Lernen zu motivieren und das gemeinschaftliche Prinzip der gegenseitigen Hilfe (Schüler/-innen helfen einander und lernen voneinander) zu realisieren.
Methodenvielfalt, unterschiedliche Lernwege und ein individuelles Lern- und Arbeitstempo bestimmen das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Sie werden selbst zu Experten ihres Lernens (selbstorganisiertes Lernen in Lernzeiten) und bekommen Zeit für "freies Lernen" nach individuellen Interessen und Fähigkeiten (selbstbestimmtes Arbeiten in ausgewiesenen Zeitfenstern).
Im Kontext dieses Lernarrangements geht es aber auch um den kooperativen und interkulturellen Umgang miteinander, mit Normen und Werten und der Ausprägung von Verantwortung, Toleranz, Empathie und der Förderung der Gemeinschaft.
Der Stundenplan der Schüler*innen setzt sich dementsprechend aus drei Säulen zusammen, wobei die Hauptsäule, die aus dem gemeinsamen Lernen im Klassenverband besteht, den Schwerpunkt des gemeinschaftlichen Miteinanderlernens bildet.
Die Nebensäulen bestehen aus Zusatzangeboten (Förderkurse, Arbeitsgemeinschaften, Erweiterungs- und Vertiefungskurse, etc.) und speziellen Modulen (Wahlpflichtbereiche, Betriebspraktika, berufsvorbereitende Maßnahmen, Förderkurse für die Sekundarstufe II, etc.), die so ausgerichtet sind, dass der von den Schüler*innen angestrebte Schulabschluss erreicht werden kann.
Jede Schülerin und jeder Schüler soll die Möglichkeit erhalten, durch die Auswahl einzelner Wahlpflichtangebote und Module ihr/sein persönliches Bildungsprofil aufzubauen. Hierbei ist wichtig, dass Art und Umfang der Auswahl die Schüler*innen nicht auf einen bestimmten Schulabschluss festlegen, wohl aber einen wichtigen Schritt hin zum Erwerb eines höherwertigen Schulabschlusses darstellen können. Gleichzeitig sollen die Module natürlich auch den Bereich der Begabtenförderung abdecken.
Die Stundentafel der Gesamtschle Bochum-Mitte umfasst in der Doppeljahrgangsstufe 5/6 die Fächer und das Stundenvolumen des Gymnasiums. Ab Jahrgang 7 orientiert sich die Stundentafel an der schulformspezifischen Ausrichtung der Beschulungsform.
Darüber hinaus werden auf der Basis der integrierten Förderung für alle Schüler*innen (in den Jahrgängen 5 bis 8 vier Unterrichtsstunden, in den Jahrgängen 9 bis 10 zwei Unterrichtsstunden) Forder-/ Förderstunden fest im Stundenplan verankert, die im Klassenverband von den Klassenlehrer*innen erteilt werden. Die integrierte Förderung konzentriert sich auf die Lese- und Schreibförderung, die Förderung der sprachlichen und methodischen Kompetenzen und die informationstechnische Grundbildung (Selbstlernzentrum, Lernatelier).
Fest implementiert sind im Stundenplan der Gesamtschule Bochum-Mitte auch die zwei Unterrichtsstunden Methodenlehre im Jahrgang 5. Hier geht es um Methoden der Informationsbeschaffung und -erfassung (Aufgaben zur Förderung des Lesetempos, der Problemlösestrategie, Übungen zur Aneignung des Strukturierens und Ordnens, Umgang und Arbeit mit Nachschlagwerken), Methoden der Informationsverarbeitung und -aufbereitung (kriteriengeleitete Heft- und Referatsgestaltung, Tabellenerstellung, Plakat- und Modellanfertigung, etc.), Methoden der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung (individualisierte Lernregeln, Gedächtnislandkarten und Mind-Maps, Lernforschertagebuch) und verschiedene Techniken der Informationsbeschaffung und -aufnahme (schnelles Lesen, systematisches Lesen, Markieren und Unterstreichen von Texten, Zusammenfassen von Informationen, Arbeiten mit Nachschlagewerken, Entwickeln von Fragetechniken, Hinweise zum Bibliothekswesen, etc.).
Darüber hinaus gibt es jährlich wiederkehrend sog. Methodentage für die einzelnen Jahrgangsstufen, die jeweils zu Beginn des Halbjahres Einführungen in bestimmte Lernmethoden bieten, die im Verlauf des Schuljahres jeweils gefestigt und am Ende entsprechend dokumentiert und präsentiert werden.
Jahrgang | Methodentag 1 Schuljahresbeginn |
Methodentag 2 Halbjahreswechsel |
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5 |
Ich bin neu an der Gesamtschule
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Wir knacken jeden Text
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6 |
Kooperatives Methodentraining
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Webrecherche
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7 |
Lernplakate erstellen
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Referate halten
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8 |
Wie Lernen funktioniert
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Mathematik fürs Leben
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9 |
Textverarbeitung mit dem Computer
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Präsentieren mit PowerPoint
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10 |
Mein Projekt ZP 10 – Teil I
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Mein Projekt ZP 10 – Teil II
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Pro Woche findet eine Klassenplenumsstunde statt, in der von den Klassenlehrer*innen organisatorische Dinge geregelt, die anstehende Schulwoche organisiert und transparent gemacht wird, Wandertage und Klassenfahrten geplant, sowie Fragen und Probleme des Schulalltags thematisiert werden.
Mit zunehmendem Alter der Schüler*innen werden die Besprechungen und Diskussionen über Tagesordnungspunkte von den Klassensprecher*innen geleitet und Klassenstunden von ihnen gestaltet, wobei es darum geht, die sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Schüler*innen zu fördern. Gesprächs- und Diskussionsregeln sollen gemeinsam entwickelt, vereinbart und umgesetzt, Mitbestimmungsmöglichkeiten sollen erkannt und wahrgenommen werden.
Schüler*innen sollen zunehmend lernen, Verantwortung für sich, ihre Klasse und Belange des Jahrgangs zu übernehmen, indem sie sich mit Fragen und Problemen ihrer Mitschüler*innen auseinander setzen und an der Planung und Gestaltung von Aktivitäten des Schullebens eigenverantwortlich mitwirken.
Im Kontext der Schulausbildung haben die Schüler*innen und Schüler die Möglichkeit das umfassende Fächerangebot nach Interessen, Neigungen und intendierter Schullaufbahn auszurichten. Unterschiedliche Aufgabenfelder initiieren unterschiedliche Formen rationaler Welterschließung und ermöglichen den Schüler*innen so Zugänge zu und Orientierungen in zentralen Bereichen von Gesellschaft und Kultur. Durch adäquate Themenwahl und Unterrichtsformen vermitteln die Lehrkräfte grundlegende Einsichten in fachspezifische Denkweisen und Methoden zur sinnerschließenden Ordnung von Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten.
In der Sekundarstufe II tragen die Grund- und Leistungskurse zum Erwerb einer wissenschaftspropädeutisch vertieften Bildung, Berufsorientierung und Studierfähigkeit bei. Während die Grundkurse grundlegende Fragestellungen und Zusammen-hänge behandeln und auf die anwendungsbezogene Beherrschung wesentlicher Arbeitsmethoden und die exemplarische Erkenntnis fächerübergreifender Zusammenhänge abzielt, befassen sich die Leistungskurse systematischer mit wesentlichen, die Komplexität des Faches verdeutlichenden Inhalten, Theorien und Modellen.
Hier geht es um die vertiefte Beherrschung fachlicher Methoden, die selbstständige Anwendung, Transfer und theoretische Reflexion. Die Durchführung von außerschulischen Projekten und Arbeitsgemeinschaften im Bereich Gestaltung, Handwerk, Literatur, Musik, Kunst, Sport erweitert das Bildungsangebot der Gesamtschule Bochum-Mitte für alle Schüler*innen als Anregung und Anleitung zur sinnvollen Freizeitgestaltung und stellt einen wichtigen Bestandteil des Ganztagsangebots dar.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte ist als gebundene Ganztagsschule konzipiert, wodurch mehr Raum für eine neue Form der Lernkultur mit zusätzlichen Bildungs- und Freizeitangeboten gegeben ist. Von daher gehört die Gesamtschule auch zu den Ganztagsschulen, die ihre Qualität im Projekt LiGa NRW – Lernen im Ganztag (http://www. lernen-im-ganztag.de/laender.html) (weiter-)entwickeln und neue Ansätze für individualisiertes Lernen erproben möchten.
Im Rahmen des Ganztags erhalten die Schüler*innen und Schüler im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Professionen und außerschulischen Partnern erweiterte Unterrichtsangebote im Klassenverband (fachliche, methodische und entwicklungsbedeutsame Zusatzangebote), zur Förderung und Unterstützung bei Lernschwierigkeiten (gemäß den individuellen Förderplänen), zur Motivierung leistungsstarker Jugendlicher (Förderkurse mit gymnasialen Standards) und zur angeleiteten Freizeiterziehung (Unterrichtsergänzende Angebote und Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Workshops).
Natürlich gehört auch der betreute Mittagspausenbereich dazu, in dem die Heranwachsenden sich in der schuleigenen Mensa verpflegen und Gesundheits-, Sport- und Erholungsangebote auf dem Schulhof/ Sportplatz wahrnehmen können. Insofern ist der gebundene Ganztag mit der ihm einhergehenden Rhythmisierung ein wesentlicher Bestandteil des pädagogischen Konzepts der Gesamtschule Bochum-Mitte, da hierdurch mehr Zeit und Raum für individuelle Förderung entsteht und die Schule zu einem Lern- und Lebensort wird, in dem die Schüler*innen ihre Potenziale besser entfalten und ihre Bildungschancen verbessern können.
Der Ganztagsbetrieb findet an drei Tagen (Montag, Mittwoch, Donnerstag) statt, wobei an diesen Tagen jeweils sechs Unterrichtsstunden vor der 45-minütigen Mittagspause und zwei Unterrichtsstunden nach der Mittagspause im Stundenplan vorgesehen sind. Am Dienstag und Freitag endet der Unterricht nach der 6. Stunde.
Hierdurch ergibt sich für die Schüler*innen ein Wochenstundendeputat von 36 Stunden. Das Zeitraster weist für alle Jahrgänge der Sekundarstufe I feste Unterrichtszeiten aus.
Am Dienstagnachmittag finden Konferenzen, Dienstbesprechungen, Arbeitsgruppen, Teamsitzungen, Fachkonferenzen und Fortbildungsveranstaltungen des Kollegiums statt. Am Freitag endet der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 nach der 6. Stunde.
In den Jahrgängen 5 und 6 sind die angegebenen Schulzeiten in Absprache mit den Erziehungsberechtigten verlässlich. Bei Unterrichtsausfall findet in den Randstunden in der Regel fachspezifischer Vertretungsunterricht statt. Im Ablauf der Schulwoche wechseln sich Fachunterricht, Forder- und Förderangebote, Lernzeiten, Freizeit-, Beratungs- bzw. Betreuungsangebote ab.
Die drei obligatorischen Tage mit Ganztagsunterricht werden durch eine 45 Minuten dauernde Mittagspause mit der Möglichkeit zur Einnahme eines gemeinsamen Mittagsessens in der schuleigenen Mensa strukturiert. Die Mittagspause dient der Erholung und Entspannung.
Nach der Essenspause können die Schüler*innen freiwillig an entsprechenden Pausenangeboten (OMPAS = Offene-Mittags-Pausen-Angebote mit den Schwerpunkten Schulbibliothek, ruhiges Spiel, Lese-/ Hörangebote, Meditations- und Ruhephasen, musische und künstlerische Angebote und Spiel- und Sportmöglichkeiten, durch die sie auch zu sinnvoller Freizeitgestaltung angeregt werden) teilnehmen.
Zeit | Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag |
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1. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
2. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
1. große Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause |
3. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
4. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
2. große Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause | Bewegte Pause |
5. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
6. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
Mittagspause | Bewegte Pause OMPA |
Bewegte Pause OMPA |
Bewegte Pause OMPA |
Bewegte Pause OMPA |
Bewegte Pause OMPA |
7. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
8. Stunde | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
Um den Vormittagsstundenplan von einer Anhäufung der Fachunterrichtsstunden zu entzerren, wird ein adäquater Wechsel von Unterrichtsangeboten (Förder- / Forder-unterricht, Projektunterricht, Klassenstunden) über den gesamten Schultag verteilt.
Der Ganztag ist eine wichtige Möglichkeit, die Gesamtschule Bochum-Mitte als Lern- und Lebensraum zu gestalten. Die OMPAs und die schulischen und außerschulischen Projekte bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten auch ohne unterrichtlichen Leistungsdruck Interessen und Neigungen zu entfalten und die Eigenaktivität der Schüler*innen zu fördern, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und ihre Identitätsfindung zu unterstützen.
Im Ganztag lässt sich Zusammenleben erfahren, eine Gemeinschaft erleben und damit Integration und Inklusion gestalten. Wichtige Elemente sind in diesem Kontext:
- die Ausbildungsmöglichkeiten als Friedensstifter, Sporthelfer und Ersthelfer,
- die Teilnahmemöglichkeit bei der Gestaltung und Pflege der Schulräume, des Schulhofes, de Schulkiosks und des Schulgartens,
- die Aktivität bei Tanz-, Sport- und Kulturangeboten, um an offiziellen Wettbewerben und Präsentationen teilzunehmen,
- die Dokumentation der Schulgemeinschaft durch eine Schülerzeitung, Theater und projektorientierte Angebote ("Damit´s beim Lernen klappt" etc.).
Aber auch die Angebote von Kolleg*innen im Sinne von Gesprächskreisen und Meditationsgruppen sind Möglichkeiten, in denen Beratung, aber auch Konfliktbewältigung und Erziehung stattfinden können.
Der Ganztag der Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte lässt sich aber auch weiterentwickeln zu einem Ort, in dem eine Öffnung von Schule stattfindet, indem Eltern, Vereine und außerschulische Partner ihre Angebote, Erfahrungen und Interessen in die Schule einbringen. Darüber hinaus kann gelebte Hilfsbereitschaft auch durch außerschulische Projekte gefördert werden (z.B. im Bereich der Flüchtlingshilfe, durch Kooperationen mit umliegenden Altenheimen und anderen Einrichtungen), die derzeit durch das Buddy- (http://www.buddy-ev.de/buddy-programm/) und Bildungsbande- (http://www.bildungsbande.de) Projekt aufgebaut und intensiviert werden sollen.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte orientiert sich bei ihrer pädagogischen und erzieherischen Arbeit an den neuen Leitideen einer "guten Schule" (Kriterien und Standards des Qualitätstableaus für die Qualitätsanalyse an Schulen in Nordrhein-Westfalen / Zentrale Lernstanderhebungen in der Jahrgangsstufe 8 / Standards der ZP 10 / Handreichungen "Gütesiegel Individuelle Förderung" / Empfehlungen der Materialsammlung "Sicherung von Lernzeit" / Schulinterne Curricula "Netzwerk – Fachliche Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I am Gymnasium").
Im Vordergrund steht dabei die Zielsetzung, dass Schule keine Lehranstalt, sondern ein Lern- und Lebensraum sein soll, welcher eine gute Basis zum Erwerb nicht nur von Unterrichtsinhalten, sondern auch von sozialem Zusammenleben und demokratischem Handeln ist.
In einer Schule des längeren gemeinsamen Lernens und des sozialen Miteinander geht es um Individualisierung, Inklusion, Integration und Kooperation im Sinne der Entwicklung eines "Wir-Gefühls", das sich im zwischenmenschlichen Umgang, in der selbstorganisierten Verantwortungsübernahme beim Lernen durch Schüler*innen und die Einbindung der Eltern und Erziehungsberechtigten in das Beratungs- und Ganztagsangebot widerspiegelt.
Der rhythmisierte Schulalltag unterstützt zusätzlich mit adäquat gepassten Unterrichtsblöcken und ermöglicht die Entfaltung individueller Begabungen und das jeweilige Fordern und Fördern der Kinder und Jugendlichen (Förder- und Forderkonzept), so dass die Bildungswege und Lebensperspektiven möglichst lange offen gehalten werden und eine äußere Differenzierung daher erst möglichst spät erfolgt (ab Jahrgang 9).
Die Gesamtschule Bochum-Mitte intendiert ein weit verzweigtes Netz von Bildungs- und Erziehungspartnern, um durch zielgerichtete Kooperationen individuelle Förderung, Bildungsbiografien ohne Brüche, problemlose Übergänge in das Ausbildungs- und Berufsleben, interkulturelle Projekte, kommunale und quartierspezifische Aktivitäten und interreligiöse Feste und Aktionen zu gewährleisten. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem:
Kooperationspartner | Kontaktadresse | Projekt |
---|---|---|
Agentur für Arbeit | Universitätsstraße 66 44789 Bochum |
"Zukunft durch Ausbildung |
Berufs-Wahl-Pass für Bochum und Herne e.V. | Hüttenstraße 3 44795 Bochum |
Berufswahlpass |
BuddY - EDUCATION Y Bildung- gemeinsam-gestalten | Benzenbergstraße 2 40219 Düsseldorf |
Peergroup-orientierte Projekte zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen |
Caritasverband Bochum | Huestraße 15 44787 Bochum |
Projekt |
GLS Bank - Bildungsbande | Christstraße 9 44789 Bochum |
"Damit´s beim Lernen klappt"/ "Mit Energie in die Zukunft" |
HaRiHo | Amtsstraße 10-12 44809 Bochum |
Stadtteilpartner |
Institut Vogel | Bessemer Straße 80 44793 Bochum |
"Systematische und individuelle Berufsorientierung" |
Kinder und Jugendring Bochum | Neustraße 7 44787 Bochum |
"Abraham-Pokal"/ "Gegen das Vergessen – 9.November" |
Kommunales Integrationszentrum | Rathaus Willy-Brandt-Platz 2-6 44787 Bochum |
"Ausbildung für Alle" |
Kulturbüro Bochum | Westring 32 44787 Bochum |
Theaterprojekte |
Partner für Schule | Wechselnde Träger | Potenzialanalyse |
Polizei | Gewaltprävention: "Ohne Gewalt stark" | |
Schülerlabor der RUB | Gebäude NB 03/242 Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
"Chemieexkur" |
Stadtbücherei Bochum | BVZ Gustav-Heinemann-Platz 2-6 44777 Bochum |
"Büchereiführerschein"/ "Stadtbücherei-Rallye" |
Stadtumbaubüro West | Springerplatz 40 44793 Bochum |
Tanzprojekte |
Verein Krisenhilfe e. V. Bochum | Viktoriastraße 67 44787 Bochum |
"Suchtvorbeugung - Drogenberatung" |
VHS Bochum | Gustav-Heinemann-Platz 2-6 44777 Bochum |
Berufsinformationsveranstaltungen |
ViA Bochum-Verein für integrative Arbeit e.V. | Harpener Feld 14 44805 Bochum |
Beschäftigungsförderung/ Individuelle Jugendhilfe/ Soziale Trainingskurse |
zdi-Netzwerk IST.Bochum.NRW – Innovation.Schule.Technik | Heinrichstraße 2 44805 Bochum |
Maßnahmen zur Anreicherung des MINT-Unterrichts |
Im Vordergrund steht dabei die Zielsetzung, dass Schule keine Lehranstalt, sondern ein Lern- und Lebensraum sein soll, welcher eine gute Basis zum Erwerb nicht nur von Unterrichtsinhalten, sondern auch von sozialem Zusammenleben und demokratischem Handeln ist.
In einer Schule des längeren gemeinsamen Lernens und des sozialen Miteinander geht es um Individualisierung, Inklusion, Integration und Kooperation im Sinne der Entwicklung eines "Wir-Gefühls", das sich im zwischenmenschlichen Umgang, in der selbstorganisierten Verantwortungsübernahme beim Lernen durch Schüler*innen und die Einbindung der Eltern und Erziehungsberechtigten in das Beratungs- und Ganztagsangebot widerspiegelt.
Der rhythmisierte Schulalltag unterstützt zusätzlich mit adäquat gepassten Unterrichtsblöcken und ermöglicht die Entfaltung individueller Begabungen und das jeweilige Fordern und Fördern der Kinder und Jugendlichen (Förder- und Forderkonzept), so dass die Bildungswege und Lebensperspektiven möglichst lange offen gehalten werden und eine äußere Differenzierung daher erst möglichst spät erfolgt (ab Jahrgang 9).
Die Gesamtschule Bochum-Mitte ist an zahlreichen zum Teil bundesweiten Entwicklungsprogrammen beteiligt, die die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schule innovativ bereichern, wissenschaftlich unterstützen und qualitativ optimieren. Hierzu zählen:
- Schule der Zukunft
Die Gesamtschule Bochum-Mitte trägt das Gütesiegel "Schule der Zukunft“, das sie für die erfolgreiche Teilnahme an der Landeskampagne "Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ erhalten hat.
Im Rahmen unterschiedlicher Projekte haben die Schüler*innen in den vergangenen drei Jahren ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der nachhaltigen Entwicklung vor dem Hintergrund der Globalisierung praxisnah umgesetzt. Es wurden vielfältige Ideen entwickelt, Pläne geschmiedet und zahlreiche Projekte und Aktionen durchgeführt nach dem Motto "Globale Zusammenhänge erkennen - lokal handeln".
Diese Arbeit, die sich dauerhaft auf die Unterrichtspraxis und den Schulalltag auswirkt, und somit entscheidend dazu beitragen kann, eine Schulentwicklung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und Gesundheit zu fördern, ist mit dem Neustart dieses Projekts erneut bestätigt worden, so dass die Gesamtschule Bochum-Mitte auch fortlaufend an diesem Projekt beteiligt ist und sich entsprechend engagieren kann. - Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage kurz SOR - SMC ist ein Projekt von und für Schüler*innen, denn es bietet ihnen die Möglichkeit, das Miteinander in der Schule aktiv mitzugestalten, in dem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.
Dieser Titel ist nicht als Preis oder Auszeichnung für eine bereits geleistete Arbeit, sondern als permanente Aufforderung, Selbstverpflichtung und Verantwortung für die Schulgemeinde in Gegenwart und Zukunft zu verstehen. Immer wieder gilt es im Schulalltag durch Projekt und Aktionen das Bewusstsein aller Schüler*innen zu sensibilisieren, um in der Gemeinschaft zu leben und zu lernen.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte ist Teil eines Netzwerkes, das sich öffentlich dazu bekennt: "Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unser Umfeld." - LiGa NRW
LiGa NRW ist ein Schulentwicklungsprojekt für Ganztagsschulen, die ihre Qualität im Bereich des Ganztages (weiter) entwickeln und neue Ansätze für individualisiertes Lernen erproben möchten.
Im Kontext des Ganztages hat die Gesamtschule Bochum-Mitte mehr Zeit für Bildung, so dass das Potenzial, Schüler*innen individuell zu fördern, um erfolgreich lernen können, möglichst effektiv und qualitativ hochwertig gestaltet werden kann. Insbesondere auch bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen soll dieses Projekt zugutekommen, so dass die Gesamtschule Bochum-Mitte zunehmend im Sinne einer geforderten Bildungsgerechtigkeit arbeiten kann.
Als eine von 130 teilnehmenden Schulen in NRW hat sich die Gesamtschule Bochum-Mitte erfolgreich um die Teilnahme an diesem Projekt beworben und wird die Zeit mit den Kooperationsschulen nutzen, um die Schulentwicklungsarbeit im Bereich der Lernzeiten erfolgreich weiterzuentwickeln.
Das vielfältige heterogene Förder- und Forderkonzept der Gesamtschule Bochum-Mitte erfordert die Verteilung der Verantwortungsbereiche auf viele Schultern, um das System erfolgreich im Sinne aller "tragbar" zu machen.
Hierzu gehören unter anderem die sogenannten Jahrgangsteams, die multiprofessionell zusammengesetzt sind (Lehrkräfte der Primarstufe, der Sonderpädagogik, der Sekundarstufe I und II, Lehrkräfte in Ausbildung), die eng zusammenarbeiten, die in regelmäßigen Abständen tagen und eine offene Kommunikationskultur pflegen.
Die Kolleg*innen, die innerhalb eines Jahrgangs als Klassenleitung eingesetzt sind, bilden den Kern eines Jahrgangsteams, weisen eine effektive Verteilung der Ressourcen auf und entwickeln durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit über mehrere Jahre (von Klasse 5-10) eine stabile, konstruktive und multiprofessionelle Ausgestaltung des Erziehungs- und Bildungssystems der Gesamtschule Bochum-Mitte.
Zu Beginn eines Schuljahres wird in jedem Jahrgangsteam ein/-e Teamsprecher/-in gewählt, die fortwährend im engen Austausch mit der Schulleitung steht. Gleichzeitig wird die Verteilung der unterschiedlichen Aufgaben im Team festgelegt. Im Vordergrund der gemeinsamen Arbeit stehen jahrgangsspezifische Planungen, die Umsetzungen von Aktivitäten, gemeinsame Regeln, Förder- und Forderangebote, schülerspezifische Belange, Aspekte des sozialen Lernens sowie der Einsatz von Arbeitsmaterial und die Mitgestaltung des Schullebens. Dazu gehören Projekte, Wettbewerbe und Wanderfahrten, die gemeinschaftlich geplant und durchgeführt werden.
Die Klassenleitungen einigen sich teamorientiert über ein fächerübergreifendes Class-roommanagement. Arbeitsweisen (z.B. Heftführung) und Arbeitsmaterialien werden dabei im Jahrgangsteam festgelegt.
Zu den Merkmalen eines kooperierenden Jahrgangsteam gehören unter anderem:
- Kollegiale Fallberatung
- Feedbackkultur
- Handling fließender Übergänge
- "Hand-in-Hand"-arbeiten
- Konsequenter Austausch auch Jahrgangsübergreifend
Innerhalb der Jahrgangsteams einigt man sich auf Lerninhalte (Lektüren, etc.) und Methoden, aber auch auf altersangemessene Regeln und Konsequenzen. Das sorgt für eine gleiche und damit möglichst faire Vorbereitung auf Klassenarbeiten, die parallel geschrieben werden und für eine problemlose stoffliche Weiterarbeit in den Klassen, sollte der Fachlehrer/ die Fachlehrerin erkrankt sein.
Die Mitglieder der einzelnen Jahrgangsteams stehen im ständigen Austausch miteinander und treffen gemeinsame Absprachen, insbesondere mit den nächsthöheren und nächstniedrigeren Jahrgangsstufenteams. So können Erfahrungen genutzt, reflektiert, evaluiert und abschließend weitergegeben, bei Bedarf weiterentwickelt und angepasst werden.
Die Jahrgangsteams führen in den Jahrgängen 5, 6 und 8 gemeinsame Jahrgangsfahrten durch. Das festigt den Kontakt nicht nur in den Lehrer*innenteams, sondern auch unter den Schüler*innen der verschiedenen Klassen. So wird der Kontakt im ganzen Jahrgang intensiviert und die Differenzierung durch individuelle Schwerpunktsetzung und -wahlen in den verschiedenen Fächern erleichtert.
Der Teamgedanke ist somit nicht nur auf kollegiale Jahrgangsteams bezogen, die durch ihre Zusammenarbeit im Team die eigene pädagogische Arbeit erleichtern und durch gemeinsame Absprachen, regelmäßigen Kontakt und Austausch Schüler*innen optimal fördern können. Es geht auch um die Erziehung und Bildung der Schüler*innen.
Teamfähigkeit und -arbeit kann nicht verordnet werden, sie muss vorgelebt und erfahrbar auf unterschiedlichsten Ebenen und damit zu einer Selbstverständlichkeit werden, um Einzelkämpfer zu Teamplayern auszubilden und ein Schulklima der Gemeinschaft zu entwickeln.
In der Gesamtschule Bochum-Mitte wird besonderer Wert darauf gelegt, dass nahtlose Übergange von den Grundschulen in die Sekundarstufe I / von der Sekundsarstufe I in die Sekundarstufe II oder in Ausbildung durch intensive Vor- und Nachbereitung geschaffen werden:
1. Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I
Da die Schüler*innen bis zum Abschluss der Sekundarstufe I im Klassenverband unterrichtet werden, knüpfen sie formal an die Grundschulzeit an. Ausgehend von der Annahme, dass Kinder am Ende der Grundschulzeit die dort erwarteten Kompetenzen in individueller Ausprägung auf unterschiedlichen Lern- und Entwicklungsniveaus entwickelt haben, werden sie "dort abgeholt, wo sie stehen“.
Im Verlauf des vierten Schuljahres werden die zukünftigen Schüler*innen von den Lehrkräften der kommenden fünften Klassen in ihrem gewohnten Umfeld in den zuführenden Grundschulen besucht. Anhand von informellen Verfahren, wie der (nicht / teilnehmenden) Beobachtung, Interviews mit den abgebenden Klassenlehrer*innen und der Einsicht in vorhandene Lerntagebücher, wird der individuelle Entwicklungsstand der einzelnen Kinder bezogen auf die Kognition, Wahrnehmung, Motorik, Emotionalität, Soziabilität und Kommunikation und im schulischen Kontext relevant das Lern- und Arbeitsverhalten erfasst.
Zudem werden erforderliche Fördermaßnahmen im Austausch mit den Grundschullehrkräften abgesprochen. Dieses dient einem ersten Aufschluss über die Gesamtpersönlichkeitsentwicklung und den individuellen Lernstand eines jeweiligen Kindes.
Bezüglich der Schüler*innen, die einen festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung haben, findet jährlich eine Übergabeveranstaltung, initiiert durch das Schulamt der Stadt Bochum, statt, an der die Lehrkräfte der Sonderpädagogik der Gesamtschule Bochum-Mitte teilnehmen.
Die zusammengetragenen Informationen werden genutzt, um hinsichtlich der zukünftigen Klassenzusammensetzungen und Lehrerkonstellationen sinnmachende Entscheidungen zu treffen. Diese Kooperation wird in der 5. und 6. Klasse fort-gesetzt, um an die in der Grundschule erworbenen Fähigkeiten, das anwendbare Wissen und die Kompetenzen sinnvoll anzuknüpfen und diese zu erweitern.
Übergang Grundschule – Gesamtschule Bochum-Mitte | |
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vor der Einschulung (Grund- & Gesamtschule) |
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nach der Einschulung (Grund- & Gesamtschule) |
|
nach der Einschulung (Lehrer*innen & Schüler*innen) |
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2. Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II
Während es bei der Übergangsgestaltung von Klasse 4 zu Klasse 5 in der Hauptsache um pädagogische Entscheidungen und die Kooperation der Lehrpersonen geht, muss bei dem Übergang in die Sekundarstufe II die individuelle Einbeziehung der Jugendlichen berücksichtigt werden.
Aus diesem Grund werden in den Jahrgängen 9 und 10 die Jugendlichen stärker mit eingebunden, wenn es darum geht, ihnen einen reibungslosen Übergang in die Sekundarstufe II oder in einen Ausbildungsberuf (KAoA) zu ermöglichen. Gestützt werden die individuellen Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse der Jugendlichen durch ausführliche Informationen und Beratungen (Einzel- und Gruppengespräche) seitens schulischer Abteilungsleiter, Stubos, Oberstufenkoordinatoren, außerschulischer Personen und Institutionen (Agentur für Arbeit, AOK, Sparkasse, KI, IHK, etc.).
Der Unterricht orientiert sich nicht nur an den Inhalten der Kernlehrpläne, sondern auch an den insbesondere von der Berufswelt eingeforderten fachübergreifenden Kompetenzen. Es steht damit nicht nur kognitives und technisches Wissen, sondern auch das Verstehen von Disziplinen und Zusammenhängen im Vordergrund. Lehren und Lernen wird in selbstständig arbeitsfähigen Gruppen vollzogen und bezieht sich nicht nur auf Schüler*innen, sondern auch auf die Interaktion zwischen Schüler*innen und Lehrpersonen und somit auf das Gemeinschaftserlebnis Lernen.
Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit und Selbstregulation gelten gleichermaßen für die Rolle der Lehrer*innen wie für die der Schüler*innen. Durch den Dialog, eine enge Kooperation mit anderen im Erziehungs- und Bildungsprozess tätigen Partnern und dem Kontakt zu lokalen außerschulischen Einrichtungen (Arbeitsagentur Bochum, Betrieben der Wirtschaft, des Handwerks und des Handels, Trägern der Jugendhilfe, Migrationsverbände) erhalten die Jugendlichen Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Lebens- und Arbeitswelt und werden intensiv und individuell auf das Leben nach der Schule, auf den Übergang in den Beruf oder weitere vollzeitschulische Bildungswege (Studium) vorbereitet.
Da die Gesamtschule Bochum-Mitte sich an dem Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW" beteiligt, erhalten alle Schüler*innen von der Jahrgangsstufe 8 bis 10 auch eine systematische Studien- und Berufsorientierung, die ihre individuellen Anschlussplanungen sichert und entsprechende Angebote koordiniert.
Standardelemente aus KAoA nach Jahrgängen | ||
---|---|---|
Jahrgang 8: | Jahrgang 9: | Jahrgang 10: |
Schulische Beratung Im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung werden die Schüler*innen und ihre Eltern halbjährlich mit Unterstützung von den Berufsberater*innen der Agentur für Arbeit vom Stubo und den Lehrkräften des Jahrgangsteams beraten. Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten besonders fokussiert. |
Betriebspraktika SI In der Zeit nach den Herbstferien findet ein zweiwöchiges Schüler*innenbetriebspraktikum statt. Die Auswahl und die Bewerbung um Praktikumsplätze wird eigenverantwortlich durch die Schüler*innen auf der Grundlage des Unterrichts im Bereich des Berufs- und Studienorientierungsprozesses durchgeführt. Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden bedarfsorientiert angeleitet. |
Betriebspraktika SI In der Zeit vor den Herbstferien findet ein dreiwöchiges Schüler*innenbetriebspraktikum statt. Auswahl und Bewerbung obliegt der Eigenverantwortung der Schüler*innen. Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden bedarfsorientiert angeleitet. |
Beratung / Orientierung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Die Schüler*innen werden nach Bedarf durch die Berufsberater*innen der Arbeitsagentur informiert. Zwischen der Beratungsfachkraft und der Schule findet jährlich ein Abstimmungsgespräch zur Planung der Berufsorientierung statt. Für Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf stehen Fachkräfte der Reha-Beratung zur Verfügung. |
Praxiskurse Für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf werden ab Jahrgangsstufe 9 nach dem schulischen Betriebspraktikum von außerschulischen Bildungsträgern Praxiskurse im Umfang von 24 Zeitstunden durchgeführt. |
Reha-Beratung Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden in der Jahrgangsstufe 10 durch einen Reha-Berater im Hinblick auf die individuellen entwicklungsbezogenen Kompetenzen besonders beraten. |
Elternarbeit Die Eltern und Schüler*innen werden ab Jahrgangsstufe 8 während des SELS über die geplanten Schwerpunkte im Bereich der Berufs- und Studienorientierung informiert. |
Langzeitpraktikum Zusätzlich zum Betriebspraktikum bietet das Langzeitpraktikum (jede Woche dienstags) ausgewählten Schüler*innen auf freiwilliger Basis die Möglichkeit, trotz fachlicher bzw. persönlicher Schwierigkeiten, einen direkten Übergang von der Schule in eine Ausbildung zu erreichen. |
Koordinierte Übergangsgestaltung mit Anschlussvereinbarung Es ist vorgesehen, dass die Schüler*innen schriftlich in einer Anschlussvereinbarung festhalten, welche Entscheidung sie für ihren weiteren Ausbildungsweg (Übergang von der Schule in ein Studium / in eine Berufsausbildung getroffen haben. Die Anschlussvereinbarung soll auf den Ergebnissen der Potenzialanalyse, der Berufsfelderkundung und der Betriebspraktika basieren und mit allen beteiligten Akteuren erarbeitet werden. Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden bedarfsorientiert angeleitet. |
Portfolioinstrument Einführung des Berufswahlpasses als verbindliches Instrument des schulischen Berufs- und Studienorientierungsprozesses. |
Bewerbungsphase Im Vorfeld des ersten Betriebspraktikums in Jg. 9 werden die einzelnen Schritte einer Bewerbung im Fachunterricht vertieft (u. a. in den Fächern Berufsorientierung, Deutsch, Arbeitslehre, Politik) thematisiert und eingeübt. Dieses wird auch im Berufswahlpass dokumentiert. |
Berufseinstiegsbegleitung Die Berufseinstiegsbegleitung unterstützt die ausgewählten Schüler*innen bei der Ausbildungsplatzsuche und begleitet sie auch noch bis zu einem halben Jahr im Kontext der Ausbildung. |
Potenzialanalyse Im 1. Halbjahr des 8. Jahrgangs wird von außerschulischen Trägern mit eigens dafür qualifiziertem, gendersensiblem Personal eine eintägige Potenzialanalyse durchgeführt. Vor- und Nachbereitung hiervon finden in der Schule statt. Eltern und Berufsberatung werden in die Maßnahme mit einbezogen. |
Berufseinstiegsbegleitung Dieses Angebot richtet sich an Schüler*innen, die zuverlässig und engagiert sind, aber im Hinblick auf die Ausbildungsplatzsuche intensiver vorbereitet und unterstützt werden müssen. Die Berufseinstiegsbegleitung ist freiwillig und beginnt im letzten Pflichtschuljahr. Die Schule entscheidet in eigener pädagogischer Verantwortung, welchen Schülern*innen eine Übergangsbegleitung angeboten werden soll. |
Koordinierte Übergangsgestaltung mit Anschlussvereinbarung Es ist vorgesehen, dass die Schüler*innen schriftlich in einer Anschlussvereinbarung festhalten, welche Entscheidung sie für ihren weiteren Ausbildungsweg (Übergang von der Schule in ein Studium / in eine Berufsausbildung getroffen haben. Die Anschlussvereinbarung soll auf den Ergebnissen der Potenzialanalyse, der Berufsfelderkundung und der Betriebspraktika basieren und mit allen beteiligten Akteuren erarbeitet werden. Schüler*innen mit sonderpäda-gogischem Unterstützungsbedarf werden bedarfsorientiert angeleitet. |
Berufsfelderkundung Im 2. Halbjahr des 8. Jahrgangs durchlaufen die Schüler*innen in 3 Tagen drei Berufsfelder in verschiedenen Betrieben. In Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Potenzialanalyse reflektieren die Schüler*innen ausgewählte Fähigkeiten durch reale betriebliche Erfahrungen. |
Portfolioinstrument Die Schüler*innen dokumentieren im Ordner des Berufswahlpasses, als verbindliches Instrument des schulischen Berufs- und Studienorientierungsprozesses, ihren individuellen Übergang von Schule zum Beruf. |
Portfolioinstrument Die Schüler*innen dokumentieren im Ordner des Berufswahlpasses, als verbindliches Instrument des schulischen Berufs- und Studienorientierungsprozesses, ihren individuellen Übergang von Schule zum Beruf. |
Schüler*nnen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf (nach §14 AO-SF SchulG NRW) werden bei allen Standards von KAoA hinsichtlich der Prozesse zur Berufsfindung von den multiprofessionellen Teams der Schule, bestehend aus Sonderpädagog*innen, Klassenlehrer*innen und Fachlehrer*innen, sowie Schulsozialarbeiter*innen, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Persönlichkeitsentwicklung und Stärken unterstützt. Eine gezielte Beratung erfolgt in Kooperation durch die Fachabteilung der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte versteht sich als Schule der Vielfalt. Auf der Basis konsequenter Heterogenität im Hinblick auf Kompetenzen und Fähigkeiten, Lerntypen und Lerngeschwindigkeiten, Arbeitsverhalten, kulturelle Hintergründe und religiöse Weltsichten geht es um eine Lernkultur mit methodischen (Methodenkompetenz), sozialen (Interkulturelle Kompetenzen, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Sozialkompetenz) und fachlichen Qualifikationen (fachliches Wissen auch unter Gewähr-leistung gymnasialer Standards), die den heranwachsenden Jugendlichen optimale Voraussetzungen für einen gelingenden Übergang in die multikulturelle und bildungsdifferente Erwachsenenwelt bietet und Weltoffenheit und Toleranz intendiert.
Das Konzept dieser interkulturellen Erziehung basiert auf der Vorstellung und dem Grundgesetz, dass die Kulturen und die Menschen, die in ihnen leben, grundsätzlich gleichwertig und gleichberechtigt sind. In diesem Zusammenhang können alle voneinander lernen und sich in diesem Lernen auch gegenseitig bereichern.
Da die jeweilige Kultur des Einzelnen ausschlaggebend für dessen Persönlichkeitsentwicklung, sein Selbstverständnis und sein Selbstbewusstsein ist, geht es darum, Transparenz zu schaffen, zu informieren und aufzuklären. Die kulturelle Vielfalt der am Schulleben beteiligten Akteure (Schülerschaft und Lehrkräfte – verschiedene Kulturen, Muttersprachen und Religionen) ist ein Spiegel der Gesellschaft und kann daher im Hinblick auf interkulturelles Miteinander wegweisend sein.
Im Kontext des Lern- und Lebensorts Schule gilt es dahingehend Begegnungen in unterschiedlichsten Formen zu schaffen, um Gemeinsamkeiten, aber auch Besonderheiten widerzuspiegeln und Perspektiven für das Lernen mit und voneinander zu entwickeln. Folgende Faktoren sind dabei relevant:
- Berücksichtigung des primären sozialisatorischen Milieus und der Kulturen, als Möglichkeit des aktiven Handelns und Austausches zwischen den Einzelnen ohne Defizitzuweisung.
- Projektwochen zur Interkulturalität mit religiösen und kulturspezifischen Themenstellungen, aber auch Gleichstellungs- und Geschlechterfragen durch Aktionen wie den Ball der Kulturen, das Kooperationsprojekt Sozialgenial - "Das Konzept der Sozialen Erziehung", das Projekt "Friedensstifter", die Schulkinowochen, den Abraham-Pokal, der Teilnahme an "Schule ohne Rassismus", dem Westend-projekt, Multi-Kulti Aktionen, den OMPAs und diverse Unterrichtsgänge.
- Spezifische Sprachförderkonzepte unter Berücksichtigung individueller Besonderheiten (Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache).
- Kompaktförderung - Deutsch als Zielsprache (KF-DaZ) / Förderband Deutsch als Zweitsprache (FB-DaZ).
- Projekte zur Förderung interkultureller Kompetenzen (Soziales Lernen, Sport im Rahmen multikultureller Erziehung, Berufsorientierung).
- Willkommensfeier für den neuen Jahrgang 5, Jahrgangsfahrten "Ein Programm macht Schule", Adventssingen, Aktion Spenden, Halbzeitfest, Spiel- und Sportfest, Theatertage, Projekt Sprachförderung RuB, Projekt Schule der Zukunft „Eine Welt“ / Unterrichtsprojekt Theater, Förderband Stärkentraining, Klassen- und Jahrgangsfahrten, Sportwoche, Highlighttag.
- Multikulturelle Bildung durch Lesen mit Lesewettbewerb, dem Leseprojekt Antolin, Märchen aus aller Welt, Welttag des Buches, Lesepaten Mentor, Stadtbücherei, Stadtbücherei als Lernort, Schulbibliothek.
- Konsequente Übergangsbegleitung mit abgebenden (Grundschulen) und aufnehmenden (Berufskolleg, Universitäten, u.ä.) Schul- und Bildungssystemen.
- Netzwerkarbeit "Schulen im Team – Übergänge in der Heterogenität gestalten" (Mercator-Stiftung)
Der Lehrerfort- und Weiterbildung kommt für die dauerhafte Stärkung der Leistungsfähigkeit der Gesamtschule Bochum-Mitte eine bedeutende Rolle zu. In der Hauptsache geht es in diesem Kontext um die Erweiterung und Unterstützung der fachlichen, methodisch-didaktischen und erzieherischen Kompetenzen und die Weiterentwicklung des Unterrichts und der Arbeit der Schule in ihrem Selbstverständnis als Lern- und Lebensort.
Ausgehend vom Pädagogischen Konzept der Gesamtschule Bochum-Mitte ist die Fortbildungsplanung für die Schul- und Qualitätsentwicklung und die Qualitätssicherung der schulischen Arbeit von hoher Relevanz. Die im Schulkonzept beschriebenen Erziehungs- und Bildungsziele und die damit verbundenen Entwicklungs- und Veränderungsprozesse müssen abgestimmt sein mit der Fortbildungsplanung im Hinblick auf eine schrittweise Umsetzung.
Zur Planung und Koordination schulischer Fortbildungsaktivitäten müssen die aus dem Schulprogramm begründeten Bedarfe und individuellen kollegialen Fortbildungsbedürfnissen miteinander in Einklang gebracht werden, um eine erfolgreiche und motivierende Fortbildungsplanung für alle Beteiligten zu entwickeln. Die Fortbildungsplanung gehört laut Geschäftsverteilungsplan zum Aufgabenbereich der Didaktischen Leitung, die für die Planung und Durchführung von innerschulischen Lehrerfortbildungsveranstaltungen, aber auch für die Information über außerschulische Fortbildungsveranstaltungen und deren Koordination verantwortlich ist.
Die Fortbildungsplanung der Gesamtschule orientiert sich an folgenden Schwerpunkten:
- Standardsicherung Sekundarstufe I und II
- Unterrichtsentwicklung auf der Basis individuelle Förderung und Forderung
- Erziehungs- und Bildungsarbeit im Kontext des längeren gemeinsamen Lernens / KAoA
- Schulentwicklung
Aus diesen Schwerpunkten entsteht Fortbildungsbedarf in den Bereichen individueller aber auch gruppen- bzw. gremienbezogener Fortbildungen, die jährlich unter Einbeziehung der Steuergruppe konkretisiert werden müssen.
Nach der Durchführung von Fortbildungen führen die Teilnehmer*innen eine Evaluation im Hinblick auf Qualität und Quantität der Veranstaltung durch. Dieses gilt sowohl für schulinterne, als auch für schulexterne Fortbildungen.
Darüber hinaus sind die an Fortbildungen teilnehmenden Kolleg*innen verpflichtet, zeitnah Informationen über die Fortbildungsmaßnahme in Form eines Berichts und gegebenenfalls das weiterführende Material an das Kollegium, das Gremium, die Gruppe oder das Team weiterzugeben, in dessen Arbeitsbereich die Fortbildungsinhalte liegen, so dass die Fortbildungsergebnisse effektiv in die schulische Konzeptarbeit einfließen kann.
Xanten und mehr steht für unterschiedlich akzentuierte Schul- und Klassenfahrten, die die Schüler*innen der Gesamtschule Bochum-Mitte im Laufe ihres Schullebens mitmachen können. Schulfahrten sind von hoher Relevanz in der Erziehungs- und Bildungsarbeit der Gesamtschule Bochum-Mitte und sind eingebunden in fachliche und thematische Kontexte des Unterrichts.
Entsprechend der Richtlinien für Schulwanderungen und Schulfahrten (BASS 14 – 12 Nr. 2) sind in den verschiedenen Jahrgängen Fahrten mit unterschiedlichen, altersangemessenen Schwerpunkten vorgesehen, um die soziale, politische und (inter-) kulturelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler durch teambildende, sportliche und kulturelle Aktivitäten als Ergänzung zum Unterricht zu fördern.
Die gemeinsamen Erlebnisse in der Gruppe fördern das gegenseitige Verstehen, das kooperative Umgehen miteinander und einen verständnisvollen Umgang mit Diversität. Unter Anleitung lernen sie Schüler*innen ihre Freizeit aktiv auszufüllen und sinnvoll zu gestalten. Die im Unterricht vermittelten Inhalte werden real erfahren, es kommt zu bewussten Auseinandersetzungen und somit zu einem größeren Lerneffekt. Die Fahrten werden im Unterricht gemeinschaftlich vor- und nachbereitet und gestalten sich damit als Unterricht "vor Ort".
Jahrgang | Modalitäten | Bezug zum Unterricht |
---|---|---|
5 | Jahrgangsfahrt in die nähere Umgebung mit zwei Übernachtungen | Festigung der Klassengemeinschaft / Soziales Lernen |
6 | Jahrgangsfahrt nach Xanten | Historischer Schwerpunkt |
8 | Jahrgangsfahrt zur See mit bis zu vier Übernachtungen | Naturwissenschaftlicher Schwerpunkt |
9 | Sprachfahrten mit ausgewählten Schülergruppen | Sprachlicher und kultureller Schwerpunkt |
10 | Einwöchige Abschlussfahrt im Kontext der Klassengemeinschaft | Interkultureller, sozialpolitischer oder fachinhaltlicher Schwerpunkt |
12/13 | Einwöchige Fahrt in einem der beiden Leistungskurse | Interkultureller, sozialpolitischer oder fachinhaltlicher Schwerpunkt |
Die besonderen Erfahrungen und pädagogischen Möglichkeiten, die durch Schulfahrten ermöglicht werden, können nicht zeitlich festgelegt werden und sind mit der Schulleitung abzusprechen.
Neben den mehrtägigen Fahrten zu unterschiedlichen Lernorten gibt es auch Sportprojekte, die Teilnahme an Sportwettkämpfen, den Vorlesewettbewerb, regional ausgeschriebene Umweltwettbewerbe, überregionale kulturelle Wettbewerbe und vieles mehr.
Durch die Teilnahme an Wettbewerben, soll den Schüler*innen eine über den Unterricht hinausgehende Möglichkeit eröffnet werden, sich intensiv mit neuen Fragestellungen und Inhalten zu beschäftigen, Talente außerhalb von Schule zu entwickeln und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Rückwirkend auf die Schule entsteht dadurch eine stärkere Ausprägung des Wir-Gefühls und die Identifikation mit dem Schulsystem.
Da sich die heutige Gesellschaft zunehmend multikulturell entwickelt, legt die Gesamtschule Bochum-Mitte viel Wert darauf, die interkulturellen Kompetenzen der Schüler*innen dahingehend auszubilden, dass das Fremdsprachenlernen und der erzieherische Aspekt des sozialen Umgangs, aber auch der kommunikative Aspekt der Verständigung über die Fremdsprache initiiert wird. In diesem Kontext werden daher 5 Kompetenzbereiche im Fremdsprachenunterricht besonders akzentuiert:
- Hörverstehen (Listening),
- Lesen (Reading),
- sinnhaftes Übersetzen (Mediation),
- Schreiben (Writing) und
- Sprechen (Speaking).
Der Fremdsprachenunterricht wird dementsprechend möglichst abwechslungsreich und multimedial gestaltet. Sowohl Texte, als auch Bildergeschichten, Hörverstehensdialoge, Lieder zum Mitsingen, Videos und vieles mehr kommen zum Einsatz. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern die Freude an der Fremdsprache zu vermitteln und ihnen das Selbstbewusstsein mitzugeben diese anzuwenden.
Die erste Fremdsprache der Gesamtschule Bochum-Mitte Englisch knüpft an den Unterricht in der Grundschule an. Wie im Kerncurriculum vorgesehen steht das Sprechen im Vordergrund. Den Schüler*innen soll auf verschiedensten Wegen die Angst davor genommen werden, sich in der Fremdsprache auszudrücken und sie sollen sich trauen, sich auf Englisch einfach auszuprobieren.
Beginnend mit Klasse 5 findet jährlich anstelle einer Klassenarbeit eine mündliche Prüfung statt, um die Schüler*innen so bestmöglich an die obligatorische mündliche Prüfung im letzten Jahr der Sekundarstufe I heranzuführen.
Im Rahmen des Englischunterrichts werden die Schüler*innen auf diese besondere Form der Leistungsüberprüfung vorbereitet, indem sie beispielsweise in Kleingruppen kleine Alltagssituationen einüben und diese vor der Klasse vorstellen. Dabei soll die Fähigkeit im Bereich der Aussprache gezielt und intensiv, besonders über authentisches Material zum Hörverständnis, unterstützt werden. Der Auf- und Ausbau des Schriftspracherwerbs orientiert sich inhaltlich, sprachlich und methodisch an den Kommunikationsbedürfnissen und den individuellen Fähigkeiten.
Eine zusätzliche Motivation versuchen die Lehrkräfte der Gesamtschule Bochum-Mitte durch die Teilnahme an dem europaweiten Englischwettbewerb "Big Challenge" zu erreichen. Die Schüler*innen erhalten die Gelegenheit sich zuhause oder auch in der Schule mittels Internet und Smartphone spielerisch auf diesen Wettbewerb vorzubereiten (hierbei konnten bereits einige wirkliche gute Leistungen erzielt werden, u.a. Platz 6 aller teilnehmenden Sechstklässer aus NRW).
Den Schüler*innen der oberen Jahrgänge bietet sich die Möglichkeit im Rahmen des Wahlpflichtangebots II den Kurs "English to go" zu belegen, in welchem sie geschriebenes und gesprochenes Alltagsenglisch anhand verschiedenster Schreib- und Sprechanlässe anwenden und so ihre Kommunikationsfähigkeit in der englischen Sprache noch weiter ausbauen können.
Je nach Interesse können die Schüler*innen zum Ende der Klasse 10 das international anerkannte Cambridge "First Certificate in English" ablegen, mit welchem sie später bei Bewerbungen nachweisen können, dass ihre Englischkenntnisse der Stufe B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen entsprechen.
Ab Jahrgang 6 haben die Schüler*innen die Möglichkeit Spanisch als zweite Fremdsprache im Kontext des Wahlpflichtunterrichts I zu wählen. Am Ende des Schuljahres steht dann die Entscheidung an, ob diese Sprache als zweite für das Abitur verbindliche Fremdsprache weitergeführt wird oder ob stattdessen ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich Naturwissenschaften, Darstellen und Gestalten oder Arbeitslehre gewählt wird.
Damit die Schüler*innen bezüglich dieser wichtigen Entscheidung die richtige Wahl treffen, werden sie und ihre Eltern durch Lernentwicklungsgespräche auch im Rahmen von SELS, einem thematischen Elternabend und individuellen Beratungsgesprächen unterstützt.
Eine weitere Wahl einer Fremdsprache ist noch einmal in der Jahrgangsstufe 8 im Rahmen des des Wahlpflichtbereichs II möglich. Hier werden in der Gesamtschule Bochum-Mitte die Fächer Französisch oder Latein angeboten, die verbindlich bis zum Ende der Jahrgangs-stufe 10 belegt werden müssen.
Das Sprachenangebot der Gesamtschule Bochum-Mitte ist derart vielfältig ausgerichtet, um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst chancenreiches Lernen für das spätere Leben zu ermöglichen. In einem gemeinsamen Europa und einer globalisierten Welt sind Fremdsprachenkenntnisse zur Kommunikation im beruflichen und privaten Leben wichtiger denn je.
Nicht nur Schüler*innen, die das Abitur anstreben, sondern auch diejenigen, die nach Klasse 10 eine Berufsausbildung ergreifen möchten, sollen daher die Möglichkeit haben, neben Englisch in mindestens einer weiteren relevanten Fremdsprache Kenntnisse zu erwerben, um ihre Berufsaussichten zu verbessern.
Deshalb besteht in der Gesamtschule Bochum-Mitte die Möglichkeit zusätzlich zu Englisch, Unterricht in den beiden weiteren wichtigen Handels- und Wirtschaftssprachen Deutschlands Spanisch in Jahrgang 6 oder Französisch in Jahrgang 8 zu wählen. Diese beiden Fremdsprachen werden ebenfalls ausgerichtet wie der Englischunterricht, nämlich als moderner Fremdsprachenunterricht für junge Lerner*innen.
Durch das Anwenden der funktionellen Einsprachigkeit und die Vermittlung durch Lehrkräfte, die als Muttersprachler „Sprachvorbilder“ und kompetente Lernbegleiter sind, wird der Fremdsprachenunterricht real, authentisch und wirksam.
Die Fokussierung auf die Mündlichkeit, die Ganzheitlichkeit, die Schüler*innenmotivation und das selbstgesteuerte Lernen, ermöglicht den Schüler*innen im Vordergrund des Fremdsprachenunterrichtes zu stehen, um Schritt für Schritt ihr Lernen autonom und eigenständig zu gestalten.
Die Sprachprüfungen DELE (Diplomas de Español como Lengua Extranjera) -DELF (Diplôme d'Etudes en Langue Française), die an der Gesamtschule Bochum-Mitte zu erwerben sind, sind Zertifikate auf unterschiedlichen Niveaustufen (zum Beispiel A1, A2, B1,B2), die weltweit anerkannt sind und bescheinigen, dass die Inhaber*innen über eine bestimmte Niveaustufe in den Bereichen des Hör- und Lese-verstehens, des Schreibens und der Sprechfertigkeit der jeweiligen Sprache verfügen.
Die Schüler*innen bereiten sich in einem OMPA auf die verschiedenen Prüfungsteile vor, bevor sie sich am zentral festgelegten Termin jeweils im Herbst oder Frühjahr eines Jahres zur Prüfung einfinden. Die schriftliche Prüfung umfasst Aufgaben zum Schreiben sowie zum Hör- und Leseverstehen. In der mündlichen Prüfung führen die Schüler*innen ca. 10 Minuten lang ein Gespräch mit einem/ einer ihnen unbekannten Prüfer*in, meist einem/ einer Muttersprachler*in bzw. mit unserem/ unserer schulinternen Prüfer*in.
Als Prüfungszentrum für die Externen Sprachprüfungen DELE und DELF legen die Schüler*innen diese Prüfung entweder in der Gesamtschule Bochum-Mitte beziehungsweise abwechselnd in Partnerschulen in Bochum ab.
Demgegenüber besteht an der Gesamtschule Bochum-Mitte in Jahrgangsstufe 8 auch die Möglichkeit als zweite oder dritte Fremdsprache Latein zu wählen, die Muttersprache Europas. Selbst im Englischen stammen ca. 60% aller Wörter aus dem Lateinischen. Bei Italienisch, Spanisch und Französisch ist der Prozentsatz noch deutlich höher.
Latein ist für die Schüler*innen besonders interessant, die vielleicht später einmal das Abitur machen wollen und ein Studium anstreben, denn es gibt immer noch viele Studienfächer, für die das „Latinum“ eine Zugangsberechtigung darstellt.
Beginnt man ab Klasse 8 mit der Fremdsprache Latein, so muss man sie mindestens bis zum Ende der Klasse 11 belegen, um bei ausreichenden Leistungen damit die zweite für das Abitur verbindliche Fremdsprache abzudecken, oder um bis zum Ende der Klasse 12 das Latinum zu erhalten.
Die lateinische Sprache ist für all diejenigen Schüler*innen besonders geeignet, die nicht gern in einer Fremdsprache erzählen oder Probleme mit der Aussprache haben.
Der moderne Lateinunterricht ist vielfältig und methodisch facettenreich. Er hilft, die Grammatik in der deutschen Sprache besser zu verstehen. Von diesem Wissen kann man auch im Fach Deutsch profitieren, um so möglicherweise auch die Fachnote in Deutsch zu verbessern.
Im Zentrum des Unterrichts steht das Übersetzen lateinischer Texte. Darüber hinaus fördert und fordert der Umgang mit der lateinischen Sprache das genaue Lesen und verbessert die allgemeine Lesekompetenz. Die Schüler*innen lernen Fremdwörter und Alltagsbegriffe von ihrem Ursprung her besser zu verstehen. Sie erhalten eine "klassische Bildung", die sie befähigt, sich differenziert und umfassend mit Kultur, Kunst, Literatur, Staatstheorien, Philosophie und Religion auseinanderzusetzen.
Die Schüler*innen können damit in der Sekundarstufe I in bis zu drei Fremdsprachen unterrichtet werden. Durch die Vielseitigkeit der Themen- und Methodenwahl wird Freude am Umgang mit der Sprache ebenso geweckt, wie die Neugier auf den Alltag und die Kultur anderer Länder.
Von daher setzten die Schüler*innen sich im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts auch mit Inhalten über die Kultur der Zielsprache (zum Beispiel zu Festen und Bräuchen) und kontrastierenden Materialien zur "fremden" Kultur und der eigenen Kultur auseinander. Bei der Wahrnehmung des Fremden spielt die gleichzeitige Wahrnehmung des Vertrauten eine zentrale Rolle, denn in das Vertraute neue Informationen und Eindrücke einzuordnen und in Beziehung miteinander zu setzen, darin liegt nicht nur der angestrebte Lernzuwachs, sondern auch die Möglichkeit interkulturelle Diversität zu erfahren, Empathie für Menschen aus anderen Kulturen zu entwickeln und interkulturelle Werte auf- und auszubauen.
In der Sekundarstufe II bietet die Gesamtschule Bochum-Mitte neu einsetzend ab Jahrgangsstufe 11 das Fach Spanisch an. Die Teilnahme ist verpflichtend für alle Schüler*innen, die in der Sekundarstufe I keine zweite Fremdsprache erlernt haben und die Allgemeine Hochschulreife anstreben. Der Spanischunterricht wird in den Jahrgangsstufen 11-13 jeweils in einem vierstündigen Grundkurs unterrichtet und die Schüler*innen können dieses Fach als schriftliches oder mündliches Abiturfach wählen.
Für weniger sprachbegabte Schüler*innen, die die gymnasiale Oberstufe besuchen möchten, bietet es sich an, in der Sekundarstufe I vorzugsweise mit der zweiten Fremdsprache zu beginnen, da sie ansonsten in der gymnasialen Oberstufe neben den übrigen Anforderungen der Sekundarstufe II sich auch noch auf einen erfolgreichen Abschluss der zweiten Fremdsprache bis zur Jahrgangsstufe 13 konzentrieren müssen.
Auch entsteht durch die Belegung und das Abschließen der zweiten Fremdsprache bis zum Ende der Jahrgangsstufe 11 eine größere Wahlfreiheit für den Kursunterricht in den Jahrgängen 12 und 13 der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe).
Die Frage "Schule und was dann?" ist bei Jugendlichen aller Generationen verhasst. Dennoch geht es darum, relativ frühzeitig klare Vorstellungen von der eigenen schulischen und beruflichen Zukunft zu entwickeln.
Die Gesamtschule Bochum-Mitte, die alle Abschlüsse der Sekundarstufe I und II vermittelt, bemüht sich durch eine ab Klasse 5 im Rahmen von KAoA einsetzende Berufs- und Studienorientierung, den Schüler*innen, aber auch den Eltern und Erziehungsberechtigten Perspektiven und Orientierung im Dschungel der Vielzahl von Ausbildungsberufen und Studiengängen aufzuzeigen.
Vieles ist möglich, aber wie wählt man den zukünftigen Beruf aus?
Von Relevanz ist hierbei sicherlich die Erkenntnis, dass neben dem Elternhaus der Schule eine wichtige Bedeutung zukommt, der sich die Gesamtschule Bochum-Mitte bewusst ist und sich durch vielfältige individuelle Angebote und Maßnahmen stellt.
Der Prozess der Entscheidung über die eigene Zukunft fällt in eine Zeit, in der die Schüler*innen sich naturgemäß von ihren Eltern abnabeln. Deshalb ist der Einfluss der Erziehungsberechtigten begrenzt. Bedeutend sind mehr die Peergroups, aber auch schulische Vertrauenspersonen, außerschulische Berater*innen und junge Menschen, die vorbildmäßig Einblicke in Berufs- und Lebenswelt durch das eigene Schicksal geben können.
Von daher bietet die Gesamtschule GBM für die Jugendlichen/ jungen Erwachsenen viele, sehr unterschiedlich akzentuierte Einblicke in die Berufswelt an. Dennoch darf man aber auch nicht unterschätzen, dass Berufsorientierung bereits in der vorpubertären Zeit, in welcher die Einflussmöglichkeiten noch größer und zum Teil subtiler sind, beginnt.
In dieser Zeit geht es darum, Schüler*innen und Schülern die Berufs- und Lebenswelt in anderer Form näher zu bringen. Zahlreiche Informationen und Praxiseinblicke sind dabei unverzichtbar, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Talente und Begabungen, gepaart mit Interessen einem gegeben sind und wo die reellen Fähigkeiten und Möglichkeiten liegen. Ergänzt wird dies durch entsprechende zielorientierte Lebens- und kompetenzorientierte Unterrichtsinhalte:
Jahrgänge | Fachliche Orientierung | Berufsorientierung |
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5/6 |
Hausaufgaben effektiv
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Ab Jg. 5: Girls Day |
7/8 |
Zentrale Lernstandserhebungen in der Jahrgangsstufe 8 zur Feststellung der individuellen Lern- und Förderbedarfe der Schüler*innen in den Kernfächern mit dem Zweck der Weiterentwicklung des differenzierten Unterrichts und als Grundlage für eine systematische Schul- und Unterrichtsentwicklung |
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9/10 |
Der auf der Basis der Diagnostik geplante Förderunterricht zielt insbesondere auf die Weiterentwicklung und Sicherstellung der Kompetenzen in den Kernfächern, die für eine erfolgreiche Mitarbeit in der Sekundarstufe II erforderlich sind. Er ersetzt nicht Aufgaben des Regelunterrichts, sondern geht flexibel und gezielt auf die Förderbedarfe der Schüler*innen ein. Die jeweiligen Fachkonferenzen treffen die Entscheidung über die fachlichen Schwerpunkte und die inhaltliche Ausgestaltung |
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Die Gesamtschule Bochum-Mitte bietet darüber hinaus auch Instrumente wie die Potenzialanalyse, den Berufsnavigator und anderer Assessments an, die entsprechende Hilfestellung in Bezug auf eine Selbstbild-Fremdbild-Analyse geben.
Relevant ist in diesem Kontext sicherlich auch die kontinuierliche und vertrauensvolle Begleitung der Schüler*innen in der Sekundarstufe I durch die beiden Klassenleitungen. In einem sicheren Umfeld mit entsprechenden Erziehungs- und Bildungsangeboten können Schüler*innen und Schüler Lern- und Lebenskompetenzen entwickeln, wie Eigeninitiative und Teamfähigkeit, aber auch soziales Engagement und Umgang mit Heterogenität, um sich in einer globalisierten, vernetzten, aber auch krisengeschüttelten Welt zurechtzufinden, ihre individuellen Bildungschancen optimal auszunutzen und ihre eigene Zukunft aktiv bestmöglich zu gestalten.
Mehr zum pädagogischen Konzept
0. Vorbemerkung | 1. Leitbild und Leitsätze | 2. Konkretisierung des Leitbildes | 3. Der individuelle Bildungsweg | 4. Unterricht der etwas anderen Art | 5. Oberstufenmodell Abi-Duo | 6. Erziehungs- und Bildungsarbeit A-Z | 7. Schulstruktur (Standortregelung) | 8. Interne Evaluationsverfahren